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16.07.2019

Wissenschaftler am Oberrhein tauschen sich zu Ausbreitung und Bekämpfung der Tigermücke aus

Im Zuge des Interreg-Projektes TIGER fand am 28. Juni 2019 in Freiburg das zweite wissenschaftliche Symposium statt. Die Veranstaltung bot den Forschern die Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand des Projektes auszutauschen. 

Die Tigermücke ist eine invasive Stechmücke, die Krankheiten wie Chikungunya, Dengue oder Zika übertragen kann. Die aus Asien stammende, auch tagsüber stechende Mücke ist in Südeuropa (Italien, Tessin, Südfrankreich) bereits weit verbreitet. Seit 2013 gibt es erste Funde in der Oberrheinregion. Deshalb wurde im Januar 2018 das dreijährige Interreg-Projekt TIGER ins Leben gerufen. Hier stimmen sich Forscher grenzübergreifend über die Überwachungsmassnahmen zur Bekämpfung einer weiteren Verbreitung der Mücke ab. 

Das wissenschaftliche Symposium vom 28. Juni 2019 brachte Spezialisten aus allen Teilregionen des Oberrheins und auch darüber hinaus zusammen. Die Forscher informierten sich gegenseitig über den Verlauf und den aktuellen Stand der Verbreitung der invasiven Tigermücke in ihrem Teilgebiet. Vertreter aus Zürich und Frankfurt berichteten von Funden der Tigermücke auf ihrem Stadtgebiet. Da sich die Mücke über den Flug-, Schienen- und PKW-Verkehr verbreitet und so neue Lebensräume zu erschliesst, sind diese beiden Städte aufgrund ihrer internationalen Flughäfen ebenfalls bereits betroffen. Ein Beitrag aus Montpellier, wo die invasive Stechmücke schon seit langem ansässig ist, zeigte die routinierten Kommunikationsmassnahmen auf, mit der die Stadt die Bevölkerung für das Thema sensibilisiert. 

Dr. Pie Müller, Leiter der Arbeitsgruppe Vector Control des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts Basel erklärte, dass im Kanton Basel-Stadt zum ersten Mal einzelne Exemplare der Asiatischen Tigermücke im Jahr 2015 gefunden wurden. Das Monitoring begann im Jahr 2016. Seit 2017 findet eine Bekämpfung mit Bti statt, einem biologischen Larvizid, das die Stechmückenlarven gezielt abtötet. Da Basel an der Hauptverkehrsachse liegt, die aus Italien hoch in die Niederlande führt, sei die Region besonders anfällig für die Ausbreitung der Stechmücke. Der Kanton Basel-Stadt will die Bekämpfung der Tigermücke verstärken. Deshalb hat der Grosse Rat vor kurzem eine Erhöhung der Mittel um jährlich 350’000 Franken beantragt.  

Hier finden Sie die Informationsbroschüre des Kantons Basel-Stadt zur Bekämpfung der Tigermücke. 

Interreg-Projekt Tiger
Das Projekt TIGER wird durch das Programm Interreg Oberrhein der EU und Schweizer Bundesmitteln aus der Neuen Regionalpolitik (NRP) gefördert. Ziel ist die Schaffung eines Expertennetzwerks, das zwischen den drei Ländern hinsichtlich der Überwachung und Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke auf Arbeits- und Regierungsebene aktiv ist. Projektverantwortlicher auf Schweizer Seite ist das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut TPH der Universität Basel. Neben rund 800’000 Euro Finanzierungszuschuss aus EU-Geldern, erhält das Projekt 93’000 Franken NRP-Bundesmittel und eine Beteiligung der Kantone Aargau, Basel-Landschaft und Basel-Stadt in der Höhe von insgesamt 155'000 Franken. Weitere Informationen zum Projekt und zur Finanzierung.

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