News Carte Blanche
09.07.2015
Was braucht die Dreiland-Zusammenarbeit?
Gleichgültigkeit gegenüber der Regio-Arbeit hat ausgedient.
Peter Schai, ehem. Grossratspräsident und Mitglied der Begleitgruppe der RB 1975-2006
Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinweg braucht solide Grundlagen verschiedenster Art. Zu einer guten Basis gehören immer auch vertiefte Kenntnisse der Nachbarschaft und daraus resultierend eine hohe gegenseitige Wertschätzung.
Selbst bescheidene Fortschritte in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, etwa im Interesse der Grenzgängerinnen und Grenzgänger, lassen sich oftmals nur in mühsamen Verhandlungen erzielen. Vom „Bohren dicker Bretter“ sprach jeweilen Landrat Alois Rübsamen (1939-2013), ein unbeirrbarer Verfechter der Regio-Kooperation. Nationale Gegebenheiten und Widerstände führen oft zu schwierigen und langwierigen Prozeduren. Leicht fällt dagegen der wichtige Erwerb vertiefter Kenntnisse über die Nachbarschaft. Speziell im Bereich der Bildung sind es lustvolle Vorgänge mit grossem Erkenntnisgewinn! Ob man - aus der Schweiz - bloss im nahen Sundgau oder Schwarzwald auf Entdeckungsreise geht oder kulturelle Schätze von europäischem Rang in den grossen elsässischen oder badischen Städten neu entdeckt oder auf Hebels Spuren im Wiesental wandelt, stets zieht man aus solchen Exkursionen in die badische und elsässische Nachbarschaft grossen Nutzen. Das Umgekehrte gilt natürlich auch. Kommen dann noch bereichernde persönliche Begegnungen, gar Freundschaften, hinzu, können die beauftragten Akteure aus diesem Mix die notwendige Energie und Hartnäckigkeit für ihre grenzüberschreitenden Aktivitäten schöpfen. Und Gleichgültigkeit gegenüber der Regio-Arbeit hat ausgedient.