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12.04.2022

Die Vielfalt der Europäischen territorialen Zusammenarbeit (ETZ)

Unter dem Begriff der Europäischen territorialen Zusammenarbeit (ETZ) werden verschiedene regionalpolitische Instrumente der EU zusammengefasst. Mit der neuen Förderperiode 2021-2027 gehen auch neue Schwerpunkte einher. Die Schweiz beteiligt sich neben Interreg Oberrhein an weiteren ETZ-Programmen. Wir zeigen, an welchen und wie sich Schweizer Akteure einbringen können.

Die ETZ-Programme werden hauptsächlich in drei Ausrichtungen unterteilt: Ausrichtung A fördert die nachbarschaftliche Kooperation in grenzüberschreitenden Regionen. Davon gib es europaweit rund 60, vier davon mit Schweizer Beteiligung: Italia-Svizzera, France-Suisse, Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein (ABH) und Oberrhein-Rhin Supérieur. Die Nordwestschweizer Kantone engagieren sich im Oberrhein-Programm, der Aargau zusätzlich bei ABH, der Jura bei France-Suisse.

Die Ausrichtung B umfasst die sogenannten transnationalen Programme für geographisch grössere, zusammenhängende Gebiete. Bei den Programmen Alpenraum und Nordwesteuropa ist die Schweiz Programmpartner und das Programmgebiet erstreckt sich über die gesamte Eidgenossenschaft. Während beide Programme Klima und Energie, Kreislaufwirtschaft sowie Innovation als Förderschwerpunkte haben, liegt der Fokus beim Programm Nordwesteuropa zusätzlich auf einer integrierten Gesellschaft. Beim Alpenprogramm erhält die kooperative Entwicklung des Alpenbogens zusätzliche Aufmerksamkeit. Interreg B-Projekte müssen einen umsetzungsorientierten sowie einen integrierten räumlichen Ansatz verfolgen. Mit anderen Worten: Sie müssen dem gesamten Programmgebiet konkrete, erkennbare und nachhaltige Vorteile verschaffen.

Die Ausrichtung C schliesslich umfasst das sogenannte interregionale Programm Interreg Europe, das Städteprogramm URBACT sowie das Raumplanungsinstrument ESPON. Interreg Europe hat zum Ziel, europäischen Regionen zu helfen, regionale Politiken und Programme effizienter umzusetzen. Das Programm will den Erfahrungs-, Wissens- und Good-Practice-Austausch zwischen relevanten Stakeholdern aus verschiedenen europäischen Regionen anregen und unterstützen. Der Förderansatz ist dabei sehr breit gewählt. URBACT soll den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Städten fördern, um Lösungen für gemeinsame Herausforderungen zu finden. Über 500 Städte haben sich bereits an URBACT-Projekten beteiligt, in der Schweiz etwa Zürich, Basel und Lugano. ESPON (European Observation Network for Territorial Development and Cohesion) ist ein EU-Forschungsinstrument mit der Absicht, europaweit vergleichbare Daten zu erheben. Es spielt eine zentrale Rolle in der Kohäsionspolitik der EU, da es ermöglicht, territoriale Entwicklungstendenzen zu analysieren. Auf der Basis dieser transnationalen Datenerhebungen publiziert ESPON regelmässig thematische Karten für den europäischen Raum. Für eine Projektfinanzierung im Rahmen der Ausrichtung C kommen alle 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen und die Schweiz in Betracht. Um eine Kofinanzierung zu erhalten, müssen die Projektinteressierten sich im Rahmen einer Projektpartnerschaft während einer Projektausschreibung bewerben.

Erste Ausschreibungen für die neue Förderperioden sind gestartet. Sie finden folgend einen Überblick über die Programme, laufende Calls und den entsprechenden Kontakt für Schweizer Projektinteressierte: 

Interreg Nordwesteuropa
Informationen 
Projektaufruf 

Interreg Alpenraum
Informationen 
Aufruf für Kleinprojekte

Interreg Europe
Informationen 
Projektaufruf 

URBACT
Informationen 
Projektaufruf 

ESPON
Informationen 

Dieser Beitrag erschien im Rahmen eines Sondernewsletters zu Interreg Oberrhein im April 2022. 

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