News Carte Blanche

18.06.2019

Die Digitalisierung am Oberrhein – Anwendungen, Potentiale, Risiken, Beispiele

Eine smarte Region braucht Koordination
Elias H. Schäfer, Geschäftsführer Smart Regio Basel

Da gibt es eine neue App. Die ist ganz toll. Sie zeigt mir die freien Parkplätze in meiner Gemeinde an. Die in meiner Nachbargemeinde aber nicht. Da gibt es eine andere App. Und Basel hat sowieso eine eigene. Im Elsass gibt es keine, dafür aber Parkplätze.

Die Anzahl der Parkplätze können wir über Smart City Initiativen nur bedingt steuern. Letztlich bleibt dies eine politische Angelegenheit, die gerade in diesem Bereich von Ideologien geprägt wird und nicht von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Fakten. Letztere gilt es aber in einer Smart City in Form von Daten zu erheben und für eine verbesserte Steuerung von Prozessen im Verkehr, in Gebäuden, in der Verwaltung und in der Gesellschaft zu nutzen: zur kontinuierlichen Verbesserung der Lebensqualität in der Region.

Schlaues Parkieren heisst daher vor allem einmal, die bestehenden Parkplätze mittels Sensorik und Datenaufbereitung optimal zu belegen und den Suchverkehr dadurch zu reduzieren, dass jeder Automobilist den jeweils nächsten freien Parkplatz direkt ansteuern kann. Dadurch würde die bestehende Infrastruktur bereits effizienter genutzt. Zudem liefert ein solches System wertvolle Entscheidungsgrundlagen für die Einführung einer nachfrageorientierten Preisgestaltung für Parkplätze oder auch bezüglich eines Angebotsausbaus. Womit wir wieder bei politischen Entscheiden wären. 

Der Schritt zu einem Smart Parking bedarf einiger Anstrengungen. Die Technologie ist dabei weniger das Problem, denn die gibt es. Was noch nicht vorhanden ist, ist ein Verständnis davon, welche Daten wir denn nun genau wofür erheben sollen. Dieses Verständnis kann jede Gemeinde in der Region selbst entwickeln, wodurch ein wunderbarer Flickenteppich von guten, weniger guten und gar keinen Lösungen entsteht. Alternativ dazu koordinieren wir uns in der Region und gehen diese Fragen gemeinsam in Pilotprojekten an. Dann lernen wir gemeinsam, voneinander, füreinander und entwickeln so eine abgestimmte Lösung für verschiedene Gemeinden. Und Geld sparen wir auch noch.

Eine smarte Region kann nur in smarten Prozessen entwickelt werden. Das gilt nicht nur für das Parkieren, sondern ebenso für Datenplattformen, Sensor-Netzwerke und E-Government-Lösungen. Ein zentraler Teil davon ist die Koordination der zahlreichen Initiativen in der Region und in der Triregio. Das leistet Smart Regio Basel.

Mit der Carte Blanche bieten wir Fachleuten eine Plattform, auf der sie Impulse zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit geben und ihre Visionen zur Entwicklung im Dreiland darlegen können. Im Jahr 2019 veröffentlichen wir Beiträge zum Thema «Die Digitalisierung am Oberrhein – Anwendungen, Potentiale, Risiken, Beispiele».


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