News Verkehr und Mobilität

22.06.2021

4. Trinationales Agglomerationsprogramm Basel beim Bund eingereicht

Am 11. Juni 2021 hat die Region Basel ihr Agglomerationsprogramm der 4. Generation in Bern eingereicht. Damit setzt sie ein wichtiges Zeichen im Hinblick auf die Abstimmung der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung über Kantons- und Landesgrenzen hinweg. Eine trinationale Delegation des Agglomerationsprogramms Basel überreichte das Programm den Vertretern der Bundesbehörden. Mit einem Investitionsvolumen von 1.2 Mrd. Franken für die dringlichen Projekte mit Baustart ab 2024 ist es das bisher grösste Basler Programm.

Das Agglomerationsprogramm Basel der 4. Generation umfasst ein Projektportfolio mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 2.9 Mrd. Franken. Davon entfallen 1.2 Mrd. Franken auf den dringlichen Realisierungshorizont mit Baubeginn der Jahre 2024 bis 2028 und 508 Mio. Franken auf die Periode 2028 bis 2032. In einem weiteren Horizont, mit Baubeginn ab 2032, sind nochmals 1.2 Mrd. Franken enthalten.

Von seinen Mitgliedern Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau und Solothurn, der Saint-Louis Agglomération (SLA), dem Landkreis Lörrach und dem Regionalverband Hochrhein-Bodensee (RVHB) getragen, finanziert und gesteuert, ist das Agglomerationsprogramm Basel die trinationale Koordinationszentrale für eine abgestimmte und qualitätsvolle Verkehrs- und Siedlungsplanung. Die Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene war der Trägerschaft auch in der 4. Generation ein ganz besonderes Anliegen. Dank dem regelmässigen und konstruktiven Austausch mit den Gemeinden, konnte der Inhalt des Agglomerationsprogramms verbessert werden. Dies zeigt sich auch an den zahlreichen kommunalen Massnahmen. 

Unter den insgesamt 125 Projekten im prioritären A-Horizont mit Baustart ab 2024 finden sich insbesondere die vier Tramprojekte Tram Klybeck, Tram Petersgraben, Verlängerung der Tramlinie 8 in Weil am Rhein bis Läublinpark sowie Tram Letten. Mit Investitionen zur Elektrifizierung diverser Buslinien in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft wird die Dekarbonisierung der Mobilität einen Schub erhalten, und mit dem Neu- und Ausbau von acht ÖV-Drehscheiben und Bushöfen zu Mobilitätsdrehscheiben in Basel, Bottmingen, Pratteln, Zwingen, beiden Rheinfelden, Riehen und Schliengen wird die Vernetzung der Mobilitätsformen vorangetrieben. 

Das mit Abstand grösste Projekt mit absoluter Dringlichkeit ist eine neue strassenseitige Erschliessung des Entwicklungsschwerpunktgebietes Bachgraben in Allschwil. Der Zubringer Bachgraben – Allschwil, der französische Contournement Hésingue-Hégenheim sowie weitere flankierende Massnahmen auf Schweizer und französischem Boden bilden zusammen ein umfassendes Projektbündel. Weitere Strassenprojekte befinden sich an der französischen RD105 in Saint-Louis, in Laufen, Arlesheim – Münchenstein, Aesch und Birsfelden. 

In der dringlichen Realisierungsetappe befindet sich ausserdem ein Investitionspaket mit diversen Massnahmen zugunsten des Fuss- und Veloverkehrs und einem Volumen von rund 200 Mio. Franken. Zentrale neue Elemente dieses Investitionspaketes sind diverse Velovorzugsrouten, unter anderem für Pendler mit E-Bikes im Birstal, in Allschwil und im Wiesental. 

Agglomerationsprogramm Basel 4. Generation

Quelle: Medienmitteilung von Agglo Basel vom 11. Juni 2021

Das Agglomerationsprogramm ist ein Schweizer Planungsinstrument, mit dem die grenzüberschreitende Abstimmung der Verkehrs- und Siedlungsentwicklung integral betrachtet und koordiniert wird. Es erlaubt den Agglomerationen funktionierende Systeme zu entwickeln, zu etablieren und Prioritäten festzulegen sowie ihre Mittel effizient und wirksam einzusetzen. Im Rahmen der Agglomerationsprogramme beteiligt sich der Schweizer Bund finanziell an Verkehrsinfrastrukturprojekten. In der Agglomeration Basel erfolgt die Zusammenarbeit über die Grenzen von vier Kantonen und drei Ländern hinweg, in zwei Sprachen. Dies ist schweizweit einmalig. 
In der Region Basel ist das trinationale Agglomerationsprogramm das wichtigste strategische Planungsinstrument für die grenzüberschreitende Koordination der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung. Zentrales Element ist das Zukunftsbild mit Zeithorizont 2040, in dem die gewünschte Entwicklung der gesamten Agglomeration festgehalten ist. Aus den daraus abgeleiteten Teilstrategien, die diese Entwicklung in den Bereichen Landschaft, Siedlung und Verkehr präzisieren, werden die notwendigen Projekte zur Zielerreichung hergeleitet und in sogenannten Realisierungshorizonten zeitlich priorisiert. 

 

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