News Regio Basiliensis

20.04.2022

Rückblick: «Regio Talk» mit SRF-Direktorin Nathalie Wappler

Nathalie Wappler, Direktorin des Schweizer Radio und Fernsehens, war im März zu Gast am «Regio Talk» der Regio Basiliensis und sprach mit Dani von Wattenwyl über den Medienstandort Schweiz, die Coronapandemie und ihren Bezug zu Grenzregionen.

Präsidentin Dr. Kathrin Amacker begrüsste rund 60 Mitglieder und Partner der Regio Basiliensis am 24. März 2022 zum «Regio Talk» im Antikenmuseum in Basel. Der Anlass schafft die Möglichkeit mit einer spannenden Persönlichkeit in Dialog zu treten. Dieses Jahr war Nathalie Wappler, Direktorin des Schweizer Radio und Fernsehens, zu Gast. «Nathalie Wappler ist eine Persönlichkeit, die Öffentlichkeit gestaltet und selbst auch in der Öffentlichkeit steht», betonte die Präsidentin. Medien seien heutzutage so mächtig, dass damit ein Kapitol gestürmt oder ein Krieg geführt werden kann. «Nathalie Wappler wird tagtäglich mit vielen Anliegen und Forderungen konfrontiert und gibt uns nun einen Einblick, wie sie dies als starke Führungspersönlichkeit angeht.»

Nathalie Wappler wuchs in Kreuzlingen in Grenznähe zu Deutschland auf. Das Aufwachsen in Grenznähe hat ihre Sichtweise auf europäische Fragen geprägt. «Die Nähe zu Deutschland hat meinen Horizont erweitert und mir gezeigt, dass die Schweiz nicht an der Grenze endet, sondern man sah sich als eine gemeinsame Region – unabhängig der Grenzen», meint sie im Gespräch mit Dani von Wattenwyl und ergänzt, dass «dieses Gefühl sicherlich auch auf die Region um Basel zutrifft, und zwar sogar in einem trinationalen Kontext.» Es erschien ihr dann auch selbstverständlich, sich nach dem Studium in Konstanz beim ZDF zu bewerben, anstatt beim SRF in Zürich. Seit 2005 ist sie nun mit Ausnahme einer dreijährigen Tätigkeit bei MDR fürs SRF tätig und übernahm 2019 den Direktionsposten. 

Nathalie Wappler betonte, dass SRF stark in den Regionen verankert sei. Ihrer Ansicht nach ist es wichtig, dass in den Regionen guter Journalismus stattfindet. Dies trägt zur Medienvielfalt bei. Die Coronapandemie hat nochmals gezeigt, wie wichtig unabhängige öffentlich-rechtliche Medien sind. Das SRF habe Fakten und Informationen vermittelt und thematisiert, wie wir als Gesellschaft diese Krise gemeinsam meistern können. Tatsächlich seien sie während der Coronapandemie auch mit sehr vielen Anfragen konfrontiert gewesen – mehr als sonst. «Wir nehmen die Inputs, die wir von Zuschauerinnen und Zuschauern sowie Hörerinnen und Hörern erhalten, sehr ernst und antworten immer, auch wenn wir das wegen der vielen Anfragen nicht in den ersten 24 Stunden schaffen», stellt Nathalie Wappler klar. Angesprochen auf das Thema Geoblocking stellt sie fest, dass es nicht darum gehe im grenzüberschreitenden Kontext die Berichterstattung einzuschränken. Es sei schlicht eine Frage der Urheberrechte und der damit verbundenen Mehrwerte. Das unterhaltsame Gespräch zwischen Nathalie Wappler und Dani von Wattenwyl endete mit der Frage, ob es etwas gäbe, dass nur wenige Personen über sie wissen, sie uns aber verraten würde. Das bleibt aber natürlich unser Geheimnis. 

Dr. Kathrin Amacker nutzte die Gelegenheit die Mitglieder über die laufenden Aktivitäten zu informieren. Die Coronapandemie hat in den letzten Monaten weiter beschäftigt. Die Regio Basiliensis formulierte im November 2020 als eine der ersten Institutionen in einem Positionspapier Handlungsbedarf und Massnahmen zur Coronapandemie im Dreiland. Inzwischen wurde im November 2021 der erste trinationale Pandemiekongress durchgeführt und eine Motion der basel-städtischen Ständerätin Eva Herzog zur Revision des Epidemiengesetzes, welche mehr Verantwortlichkeiten für die Regionen vorsieht, an den Bundesrat überwiesen. Zudem bietet die laufende Förderperiode von Interreg VI Oberrhein (2021-2027) im Kontext der Pandemie Chancen, da das Programm einen Fokus darauf legt, die Folgen der Pandemie am Oberrhein zu bewältigen, etwa in dem der Gesundheitskooperation, aber auch von der Pandemie besonders betroffene Themenbereiche besondere Aufmerksamkeit zuteilwird. 

Die Präsidentin führte aus, dass wir uns seit dem 24. Februar 2022 in einem anderen Europa wiederfinden. Die russischen Aggressionen in der Ukraine stellen Europa vor neue Fragen und Herausforderungen – militärisch, wirtschaftlich und sozial.  Diese veränderte Lage in Europa bietet auch Gelegenheit, das Dossier Schweiz-EU in einen neuen Kontext zu stellen. Die Regio Basiliensis bringt sich weiterhin aktiv für gute Beziehungen zur den Nachbarn und zu Europa ein. Nachdem eine Delegation der Regio Basiliensis im Oktober 2021 in Berlin war und sich mit Akteuren aus Verwaltung, Wirtschaft und Politik austauschte, ist nun eine Regio-Reise nach Paris im November 2022 in Planung. 

Foto v.l.n.r.: Dr. Manuel Friesecke, Geschäftsführer der Regio Basiliensis; Dr. Kathrin Amacker, Präsidentin der Regio Basiliensis; Nathalie Wappler, Direktorin des Schweizer Radio und Fernsehens; Dani von Wattenwyl, Journalist und Moderator. 

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