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25.06.2015

Personenfreizügigkeit: Zuwanderung aus dem EU/EFTA-Raum zurückgegangen

Zum elften Mal hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) untersucht, wie sich die Personenfreizügigkeit auf den Schweizer Arbeitsmarkt auswirkt. Im neuen Bericht zeigt sich, dass die Zuwanderung aus dem EU/EFTA-Raum deutlich zurückgegangen ist – um rund ein Viertel gegenüber dem Vorjahr. 

Innerhalb des Jahres 2014 zählte die Schweiz 73'000 Ausländer mehr. 50'600 davon kamen aus EU-/Efta-Ländern, rund ein Viertel weniger als im Vorjahr. Die Zuwanderung hatte jedoch kaum negative Auswirkungen auf Löhne, Beschäftigung und Arbeitslosigkeit. Die Zuwanderung im Rahmen der Personenfreizügigkeit habe das Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum hierzulande genährt, heisst es im Bericht. Die meisten Zuwanderer kommen zum Arbeiten in die Schweiz. Bei den EU/EFTA-Bürgern macht der Anteil rund 60 Prozent aus. Das Gesundheits- und Sozialwesen sowie freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen zogen besonders viele Arbeitskräfte an. In beiden Bereichen konnten auch Schweizerinnen und Schweizer ihre Erwerbstätigkeit ausbauen, heisst es im Bericht.

Der Anteil von Personen aus Portugal, Italien und Spanien stieg wegen der ungleichen Wirtschaftsentwicklung in Europa in den letzten Jahren markant an. Auch die Zuwanderung aus den zehn osteuropäischen Staaten nahm aufgrund der schrittweisen Öffnung des Arbeitsmarkts zu. Die Zahl der Deutschen, die in der Schweiz arbeiten, stieg hingegen nur um 6800 Personen – gegenüber 29'000 im Jahr 2008.

Gemäss dem Bericht hat sich die Qualifikationsstruktur der zugewanderten Arbeitskräfte aber kaum verändert: Nach wie vor haben mehr als die Hälfte der Zuwanderer aus EU/EFTA-Ländern einen Universitätsabschluss oder eine andere tertiäre Ausbildung. Auch stieg die Arbeitslosigkeit in der Wirtschaftskrise kaum an. Nur Norwegen hat im EU/EFTA-Raum eine noch tiefere Erwerbslosenquote.

Ein besonderes Augenmerk legt das Seco dabei auf die Grenzregionen in der Romandie und im Tessin. Trotz der insgesamt erfreulichen Arbeitsmarktentwicklung könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Konkurrenz für die Ansässigen in einzelnen Regionen und Arbeitsmarktsegmenten stärker geworden sei. Die Aufwertung des Frankens hat den Schweizer Arbeitsmarkt für Zuwanderer und Grenzgänger noch attraktiver gemacht. Im Tessin seien heute mehr als ein Viertel, in Basel-Stadt und Genf je knapp ein Fünftel aller Erwerbstätigen Grenzgänger, schreibt das Seco. Das könnte sich auch auf die Löhne und die Erwerbslosenquote ausgewirkt haben. Die Erwerbslosenquote ist im Tessin, der Genferseeregion und der Nordwestschweiz in den letzten sechs Jahren angestiegen. 

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