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16.03.2020

Erster Reaktor des Kernkraftwerk Fessenheim abgeschaltet

Im elsässischen Fessenheim wurde am 22. Februar 2020 der erste von zwei Reaktoren des Kernkraftwerks erfolgreich endgültig abgeschaltet. Die Abschaltung des zweiten Reaktors folgt am 30. Juni 2020. Die zukünftige Verwendung des Areals ist noch unsicher. Ziel ist es, eine innovative und emissionsneutrale grenzüberschreitende Modellregion zu entwickeln. 

Das Herunterfahren des ältesten französischen Atomkraftwerks durch die Electricité de France (EDF) wird von deutscher und Schweizer Seite begrüsst. Das Risiko für Unfälle ist zu gross. Nichtsdestotrotz erfuhr die Abschaltung auch Widerstand, denn rund 2’000 direkte und indirekte Arbeitsplätze gehen verloren. Neue Arbeitsplätze sollen aber geschaffen werden. 

Obwohl das Projekt als einer der zentralen Aspekte der deutsch-französischen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Rahmen des Aachener Vertrags vom 22. Januar 2019 für die nächsten Jahre gilt, ist die Zukunft des Areals noch unsicher. Das französische Umweltministerium unterstützt ein sogenanntes «technocentre» für industrielle, Fluss- und Hafenaktivitäten, sowie eine Recyclinganlage für schwach radioaktiven Metallschrott. Von deutscher Seite und vom Département du Haut-Rhin wird ein deutsch-französisches Gewerbegebiet «Ecorhéna» vorgeschlagen. Ein alternatives Konzept stellt eine Ansiedlung von Zukunftsbranchen wie Energiespeicherung und Brennstoffzellen vor. Für dessen Realisierungen sollen Flächen von 80 bis 100 Hektar bei Fessenheim entlang des Rheinseitenkanals erschlossen und gute Verkehrsanbindungen geschaffen werden: Neben einem Autobahnanschluss bei Hartheim/Fessenheim soll die regionale Zugverbindung Freiburg-Colmar aufgebaut werden. 

Den offiziellen Bericht der Préfecture du Haut-Rhin über die Entwicklungen rund um Fessenheim 2019 finden Sie hier

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