News Regio Basiliensis

14.09.2021

Erfolgreiche 58. Generalversammlung der Regio Basiliensis

Die Regio Basiliensis rief anlässlich ihrer 58. Generalversammlung am 9. September 2021 im FORUM Jean-Marie Zoellé in Saint-Louis (F) zu einer verstärkten Kooperation im Gesundheitsbereich am Oberrhein auf und forderte zeitnah Fortschritte bei den Beziehungen der Schweiz zur EU. 

Die letzten, von der Coronapandemie geprägten Monate, haben gezeigt, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Nachbarländern am Oberrhein in der Krise noch wichtiger ist als zuvor. «Es ist uns gemeinsam gelungen, in Bern, Paris, Berlin und Brüssel auf die spezielle Situation und die Bedürfnisse der Grenzregionen aufmerksam zu machen», betonte Dr. Kathrin Amacker, Präsidentin der Regio Basiliensis, «wir dürfen aber nicht lockerlassen.» Durch Corona müssen in Zukunft Projekte im Gesundheitsbereich besondere Aufmerksamkeit bekommen und stärker gefördert werden. Die kommende Programmlaufzeit von Interreg VI Oberrhein 2021-2027 wird hier wertvolle Unterstützung leisten. So gibt es derzeit Überlegungen für ein Interreg-Projekt zur grenzüberschreitenden Pandemieplanung.

In ihrer Begrüssungsrede betonte die Präsidentin auch die Forderung der Regio Basiliensis nach einer Weiterentwicklung der Beziehungen der Schweiz zur EU. Der Abbruch der Verhandlungen zum institutionellen Rahmenabkommens Schweiz-EU am 26. Mai 2021 löste in der Dreiländerregion Bestürzung auf politischer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Ebene aus. Nach der MedTech-Branche spürt nun auch die Schweizer Forschungslandschaft mit der Einstufung als Drittstatt beim EU-Programm Horizon Europe die negativen Konsequenzen. In Anbetracht der Ereignisse der letzten Monate wird der regionalen Ebene eine besondere und wichtige Rolle zukommen, da hier europäische Themen im Alltag sichtbar werden. Die Regio Basiliensis wird sich entsprechend weiterhin für gute und nachhaltige Beziehungen zu den Nachbarländern einsetzen. 

Ereignisreiches Regio-Jahr 2020

Dr. Manuel Friesecke, Geschäftsführer der Regio Basiliensis, berichtete zum Regio-Jahr 2020, dass dank den guten Kontakten und einer fundierten Vertrauensbasis sowie den digitalen Technologien die Kooperation auch in Pandemie-Zeiten nahezu nahtlos weitergeführt werden konnte. Allerdings ersetzen virtuelle Sitzungen und Formate nicht die persönliche Begegnung und die wichtigen informellen Kontakte. Mit der Einführung der Jugendmitgliedschaft strebt die Regio Basiliensis zudem die Stärkung des Dialogs und den Miteinbezug der jüngeren Generation in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit an. 

Das Jahr 2020 war ein Jubiläumsjahr: Die Interkantonale Koordinationsstelle bei der Regio Basiliensis (IKRB) feierte ihr 50-jähriges Bestehen. Dank ihr ist eine koordinierte Beteiligung der Nordwestschweizer Kantone an der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Oberrhein und auf europäischer Ebene im Auftrag der Kantone und des Bundes gewährleistet.

Broschüre Arbeitsmarkt am Oberrhein 

Im Auftrag der Regio Basiliensis analysierte BAK Economics den Arbeitsmarkt am Oberrhein. Die Publikation liefert Zahlen und Fakten zum regionalen grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt. Nach der ersten Ausgabe im Jahr 2020 folgte nun die zweite Ausgabe im September 2021, welche unter anderem die Coronapandemie und den Fachkräftemangel beleuchtet. Sie ist auf Deutsch und Französisch erhältlich. 

EU-Förderprogramm Interreg

Im vergangenen Jahr ging die fünfte Förderperiode des EU-Förderprogramms Interreg zu Ende. Die Vorbereitung der neuen Förderperiode von 2021-2027 beschäftigt die IKRB stark. Der Fokus der neuen Strategie liegt auf einem grüneren, vernetzteren, sozialeren, intelligenteren und bürgernahem Oberrhein.

Verleihung der Regio-Medaille

Die Ehren-Medaille für besondere Verdienste an der Regio-Idee erhielt der Verein «E Friehjohr fer unseri Sproch» in Anerkennung seiner wertvollen Beiträge für die langjährige Förderung der elsässischen Identität sowie des elsässischen Dialekts und der Kultur. Der Verein hat mit seinem Engagement und seinen Veranstaltungen und Projekten in den letzten 20 Jahren wesentlich dazu beigetragen, dass das Elsässische wieder sicht-, hör- und lesbar geworden ist.

Podiumsdiskussion: Die Auswirkungen der Collectivité européenne d’Alsace auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Oberrhein

Die Zusammenführung der beiden Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin im Rahmen der Collectivité européenne d’Alsace (CeA) am 1. Januar 2021 brachte das Elsass wieder auf die Landkarte zurück. Die Regio Basiliensis verfolgt seit langem mit grosser Aufmerksamkeit und Interesse die Entwicklung im Elsass. Die Gebietsreform setzt neue Kräfte frei und stärkt die trinationale grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Die zurzeit in Ausarbeitung befindliche Strategie der CeA ist eine Chance für konkrete Projekte wie zum Beispiel den Bahnanschluss zum EuroAirport, die Förderung der Mehrsprachigkeit in Schulen oder auch den geplanten Gewerbepark Fessenheim. In der an die Generalversammlung anschliessende Podiumsdiskussion diskutierten Wolfgang Dietz, Oberbürgermeister der Stadt Weil am Rhein, Beat Jans, Regierungspräsident des Kantons Basel-Stadt, sowie Pascale Schmidiger, Bürgermeisterin der Stadt Saint-Louis und Vizepräsidentin der CeA, die Auswirkungen der Gebietsreform auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Sie betonten die Notwendigkeit, pragmatische Lösungen zu suchen und das Lobbying für die Grenzregion in den drei Hauptstädten zu verstärken.

Zur Medienmitteilung
Zum Medienspiegel über die Generalversammlung der Regio Basiliensis

Fotos: Juri Junkov. 

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