News Carte Blanche
25.11.2025
«Die Bedeutung der bilateralen Beziehungen Schweiz-EU für Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft»
Gegenseitige Marktchancen mit unserem wichtigsten Handelspartner sichern
Thomas Schwarzenbach, Direktor von SPEDLOGSWISS
In einer freien Marktwirtschaft schaffen Verträge zwischen Wirtschaftsakteuren Rechtssicherheit und definieren Regeln, um Missverständnisse und Streitigkeiten zu vermeiden. Dasselbe gilt auf staatspolitischer Ebene. Seit über 25 Jahren profitiert die Schweiz als exportorientierte Volkswirtschaft erheblich von den bilateralen Verträgen mit der EU.
Die internationale Speditionslogistik ermöglicht den grenzüberschreitenden Güterverkehr und ist somit direkt davon betroffen, wie die Schweiz ihre Handelsbeziehungen mit der EU künftig gestaltet – insbesondere durch die Bilateralen III. Die wirtschaftliche Verflechtung ist eng: 60 % der Schweizer Exporte gingen letztes Jahr in die EU. Die EU-Mitgliedstaaten, vor allem die Nachbarländer, sind unsere wichtigsten Handelspartner. Umgekehrt ist die Schweiz aber auch für die EU bedeutend: Beim EU-Import lag sie 2024 auf Platz vier – hinter den USA, China und dem Vereinigten Königreich. Die Ausgangslage für ein aktualisiertes bilaterales Abkommen ist also sehr günstig.
Das Paket der Bilateralen III wird unserer Volkswirtschaft insgesamt nutzen. Einige Teile, etwa das Land- und Luftverkehrsabkommen, sind wohl weitgehend unbestritten. Andere, wie die Personenfreizügigkeit, werden kontrovers diskutiert. Das gehört zum politischen Verständnis der Schweiz. Entscheidend ist aber: Lieber stimmen wir dem Verhandlungsergebnis des Bundesrats zu und optimieren es, als es abzulehnen und unsere Interessen mit Einzelverträgen zu retten versuchen. Wir brauchen eine verlässliche, langfristige bilaterale Partnerschaft mit der EU – unter Wahrung unserer staatlichen Eigenständigkeit. So sichern wir Wohlstand und Innovationskraft.

