News Carte Blanche

29.09.2025

«Die Bedeutung der bilateralen Beziehungen Schweiz-EU für Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft»

Für ein gestärktes und geeintes Europa – die parlamentarische Diplomatie als Chance
Brigitte Klinkert, Députée du Haut-Rhin, co-Présidente du bureau de l’Assemblée parlementaire franco-allemande et Conseillère d'Alsace

Die Feststellung, dass grenzübergreifende Zusammenarbeit eine unglaubliche Chance für eine Grenzregion in Europa ist, gilt heutzutage als vermeintliche Gewissheit. Das dies aber nicht immer der Fall war, zeigt bereits ein kurzer Blick in unsere jüngste Vergangenheit.

Dementsprechend gilt es, die Kooperation über Ländergrenzen hinweg tagtäglich zu pflegen und zu fördern – besonders im Elsass als eine Region mit Grenzen zu Deutschland und zur Schweiz. Die europäische Integration wird hier nicht nur mit unseren deutschen Nachbarn, sondern in ganz besonderer Form mit unseren Schweizer Nachbarn gelebt. Die bilateralen Verträge zwischen der Schweiz und der EU legen eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. 

Die Bedeutung dieser grenzübergreifenden Zusammenarbeit wurde an vielen Stellen bereits umfangreich erörtert. Im Rahmen dieses Beitrags möchte ich mich aber auf ein Beispiel einer ganz spezifischen Art der Partnerschaft konzentrieren, die nicht auf traditioneller Regierungsebene stattfindet.

Als Co-Vorsitzende der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung (DFPV) habe ich die Ehre, Teil eines weltweit einzigartigen Formats der Kooperation zu sein. Die DFPV wurde 2019 durch den Vertrag von Aachen ins Leben gerufen und leistet seitdem wichtige Arbeit, indem sie die beiden Parlamente Deutschlands und Frankreichs zusammenbringt. In regelmässigen Abständen treffen sich die Mitglieder der DFPV in Paris oder Berlin und diskutieren aktuelle Herausforderungen und Chancen für die deutsch-französischen Beziehungen. Dieser stetige Austausch und der persönliche Kontakt ermöglichen es uns, nationale Sichtweisen zu überwinden und mit den Augen des anderen zu sehen. Das ist gelebte deutsch-französische Freundschaft!

Wie zentral die grenzübergreifende Zusammenarbeit zukünftig sein wird, zeigen die Entwicklungen auf der internationalen Bühne. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die internationale Politik Donald Trumps fordern den europäischen Kontinent auf neue Weise heraus. In diesem Kontext muss die Kooperation zwischen unseren Ländern weiter ausgebaut werden – nicht nur innerhalb der EU, sondern ganz speziell auch mit unseren Schweizer Nachbarn und Freunden. Zur Stärkung unserer Partnerschaft wünsche ich mir deshalb einen gemeinsamen Freundschaftsvertrag zwischen der Schweiz und Frankreich, ganz nach dem Vorbild des Élysée-Vertrags!

Mit der Carte Blanche bieten wir Fachleuten eine Plattform, auf der sie Impulse zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit geben und ihre Visionen zur Entwicklung im Dreiland darlegen können. Im Jahr 2025 veröffentlichen wir Beiträge zum Thema «Die Bedeutung der bilateralen Beziehungen Schweiz-EU für Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft».


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