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12.11.2024
Begleitausschuss Interreg Oberrhein tagte in Liestal
Am 12. November 2024 kam das oberste Gremium des grenzüberschreitenden Förderprogramms Interreg Oberrhein zu seiner dritten Sitzung in diesem Jahr zusammen. Der Begleitausschuss hat dabei ein neues Projekt zur Gesundheitskooperation angenommen und einen ersten Blick in die Zukunft des Förderprogramms geworfen.
Kathrin Schweizer, Regierungsrätin des Kantons Basel-Landschaft, begrüsste das trinationale Gremium im Regierungsgebäude in Liestal und unterstrich die grosse Bedeutung von Interreg für das Wohlergehen des Baselbiets: «Dank Interreg haben wir ein bewährtes Instrument, um den trinationalen Wirtschafts-, Forschungs- und Lebensraum Oberrhein gemeinsam voranzubringen.»
Auf der Tagesordnung der Sitzung stand unter anderem die Aufnahme eines deutsch-französischen Projekts im Bereich der Gesundheitskooperation im nördlichen Teil des Programmgebiets. Das Projekt Territoire de santé PAMINA Gesundheitsregion zielt darauf ab, die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung im Raum Karlsruhe-Südpfalz-Nordelsass durch eine intensivere Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern zu verbessern. Es strebt die Vertiefung und Verstetigung bestehender Kooperationen, die Entwicklung neuer Vereinbarungen und den Aufbau eines Netzwerks für den regelmässigen Austausch an. Zusätzlich soll durch verstärkte Zusammenarbeit in der Prävention und Gesundheitsförderung die gesundheitliche Versorgung für gefährdete Gruppen optimiert und die Gesundheitsresilienz in Krisensituationen mit besonderem Fokus auf Umweltgesundheit und gesundes Altern gesteigert werden. Ein grosser themenübergreifender Projektaufruf endete erst am 21. Oktober 2024, weshalb zurzeit noch keine weiteren Projekte in die Förderung aufgenommen werden konnten.
Die vergangenen Programmperiode von Interreg V Oberrhein (2014-2020/23) wurde mit einem Video gewürdigt und zeigte Projektbeispiele und Testimonials aus der Region. Zudem sind in einem umfangreichen Projektkompendium alle während dieser Zeit geförderten Projekte aufgeführt.
Weiter wurde die Vorbereitung auf Interreg VII ab 2028 thematisiert. Das Interreg-Sekretariat stellte die Ergebnisse mehrerer Umfragen vor, die im Sommer durchgeführt worden waren. Diese Umfragen zeigten, dass Interreg von vielen als zentrales Instrument der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wahrgenommen wird. Dennoch gibt es Themenfelder, die aus Sicht der Befragten noch weiterentwickelt werden sollten. Insbesondere Mobilität wird als ein Bereich gesehen, in dem Verbesserungen notwendig sind. Auch der Themenbereich Bildung, darunter die grenzüberschreitende Aus- und Weiterbildung, wurde als ausbaufähig eingestuft. Die Ergebnisse dieser Umfragen werden bis Ende des Jahres an die Europäische Kommission weitergeleitet und sind von grosser Bedeutung für die zukünftige EU-Kohäsionspolitik. Die anwesende Vertreterin der EU-Kommission, Delia Bonsignore, berichtete in diesem Zusammenhang über wichtige Eckpunkte und Fristen für die Vorbereitung von Interreg VII.
Die Vertreterin der EU-Kommission nutzte zudem im Anschluss an die Sitzung die Gelegenheit, die Hochschule für Life Sciences auf dem Campus der FHNW in Muttenz zu besuchen. Dort wurde das Interreg-Projekt HelpMeWalk vorgestellt, das die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Orthesen verbessern und die Mobilität von Menschen mit Behinderungen unterstützen soll. Bei ihrem Besuch erhielt die EU-Vertreterin eine Live-Präsentation eines ersten Prototyps, der einen Eindruck von den Fortschritten des Projekts vermittelte.
Foto: Mitglieder des Begleitausschusses Interreg Oberrhein an seiner Sitzung am 12. November 2024 in Liestal.