News Europa
29.10.2024
Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen befasst sich mit Resilienz, Sicherheit und Kohäsion
Vom 24. Oktober 2024 bis 25. Oktober 2024 fand die diesjährige Jahresversammlung der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG) in Trysil in Norwegen statt. Das Treffen bot die Gelegenheit, sich zu aktuellen Herausforderungen und Chancen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Europa auszutauschen und zu vernetzen.
Die AGEG, ein Netzwerk von mehr als 100 Grenzregionen und Euroregionen in ganz Europa, vertritt die Interessen der Grenzregionen und setzt sich für einen konstruktiven Dialog zwischen den Mitgliedsstaaten ein, um die Zusammenarbeit zu verbessern. Anlässlich der Jahresversammlung wurden Resolutionen zur Zukunft der Kohäsionspolitik sowie zu den Grenzkontrollen veröffentlicht. Dabei bekräftigt die AGEG ihre Unterstützung für den freien Personen- und Warenverkehr als Eckpfeiler der europäischen Integration und Zusammenarbeit und ruft dazu auf, das Instrument von Grenzkontrollen massvoll einzusetzen.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Grenzregionen tauschten sich zudem zum Thema der Sicherheit und Resilienz in Grenzregionen aus. Dabei kam zum Ausdruck, dass ein verbessertes sektorübergreifendes und grenzüberschreitendes Krisenmanagement einschliesslich Risikoanalyse und strategischen Handlungsansätzen erforderlich ist. Auch braucht es bessere grenzüberschreitende Antizipationsmassnahmen, Prävention und Mechanismen. So kann beispielsweise die Raumentwicklung den Gemeinden und Regionen dabei helfen, kontinuierliche Veränderungsprozesse anzustossen und Anpassungsmechanismen zu entwickeln. Gleichzeitig nimmt auch in Grenzregionen die Forderung nach alternativen, lokalen und nachhaltigen Wirtschaftssystemen zu. Wichtig ist dabei die Stärkung des grenzüberschreitenden gesellschaftlichen Zusammenhalts.
Im Rahmen der Jahresversammlung wurde zudem zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in den nordischen Nachbarländern informiert. Diese haben starke Verbindungen und arbeiten eng zusammen, insbesondere durch grenzüberschreitende Ausschüsse, an denen lokale und regionale Behörden beteiligt sind. Es gibt jedoch nach wie vor Probleme, die einer stärkeren Integration der grenzüberschreitenden Regionen im Wege stehen. Dies betrifft speziell die Mobilität, den Arbeitsmarkt und die Gesundheitsversorgung. Vorgestellt wurde auch die Barentsregion, welche die Länder – unter anderem auch Russland – rund um die Barentssee umfasst. Formell begann die Zusammenarbeit am 11. Januar 1993 mit der Unterzeichnung der Erklärung von Kirkenes. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine sind die meisten Aktivitäten allerdings auf Eis gelegt. Die Situation für die Zivilgesellschaft und Wirtschaft ist entsprechend äusserst schwierig.