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20.03.2020

Abschluss des Interreg-Projekts Geteilte Überzeugungen

Das Projekt entwickelte ein grenzüberschreitendes universitäres Netzwerk, das durch Forschung und die Schaffung eines Bildungsangebots den Herausforderungen durch das Zusammenleben verschiedener Religionen in unseren Gesellschaften Rechnung trägt. Es ging im Dezember 2019 nach dreijähriger Laufzeit zu Ende.

Das gemeinsame Zusammenleben und Handeln religiöser Gruppen durch die Schaffung eines sozialen Konsensus und die Förderung der Integration von kürzlich zugezogenen Mitgliedern anderer Religionen stellt auch für die Oberrheinregion eine Herausforderung dar. Die grenzüberschreitende wissenschaftliche Annäherung der Universitäten Strasbourg, Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Basel erlaubt die Verknüpfung seltener akademischer Kompetenzen wie bspw. jüdische Studien in Heidelberg, sowie muslimisches und islamisches Recht in Strasbourg. Diese Konstellation gestattete die Bildung eines einzigartigen und bedeutenden Lehr- und Forschungszentrums und trug zur Vernetzung der Forschungspotenziale bei.

Während der Projektlaufzeit wurden zwei neuartige Universitätsdiplome eingeführt: ein Certificate of Advanced Studies (CAS) und ein vertiefender Masterstudiengang. Ausserdem wurde ein öffentliches Lehrangebot entwickelt, das an den Standorten Lehrveranstaltungen zur Interreligiosität für Studierende aller Fachrichtungen anbietet. Diese sollen interreligiöse Grundlagen und Methoden der christlichen, jüdischen und islamischen Theologie vermitteln.

Auch nach Projektende soll die Kooperation und die Diplome weiterbestehen. Es wird an einer Möglichkeit gearbeitet, die Erkenntnisse in einem Folgeprojekt in der Praxis anzuwenden. Dazu sollen die Erkenntnisse verstärkt an Unternehmen herangetragen werden. Während Unternehmen mit religiösem und konfessionellem Pluralismus konfrontiert sind, werden der Platz und die Rolle der Religionen in der Gesellschaft in den verschiedenen europäischen Staaten unterschiedlich wahrgenommen. In Deutschland und der Schweiz wird Religion im Allgemeinen als ein sozial positives Element gewertet, während Frankreich der Ansicht ist, dass dies zu einer Konfliktquelle werden kann, auch in Unternehmen. In dieser Hinsicht ist das Gebiet des Oberrheins ein Labor, in dem Erfahrungen ausgetauscht werden können, um gemeinsame Lösungen im Bereich der Arbeitswelt zu finden.

Webseite Interreg-Projekt Geteilte Überzeugungen

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