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08.07.2019

15. Bericht des SECO zum Freizügigkeitsabkommen Schweiz-EU: Arbeitsmarktlage weiter stabil

Der Bericht des SECO zum Freizügigkeitsabkommen Schweiz-EU stellt die Zahlen und Fakten zum Jahr 2018 vor und fragt nach der Bedeutung der Zuwanderung als Arbeitskräftepotential, den Löhnen von ansässigen und zugewanderten Erwerbstätigen und der regionalen Arbeitsmarktentwicklung. Die Region Basel profitiert mit einem hohen Einwanderungsanteil von dem Abkommen.

Wie in den letzten Jahren spielte die Zuwanderung im Rahmen der Personenfreizügigkeit für die Wirtschaft auch im Jahr 2018 eine bedeutende Rolle. Aufgrund einer verhaltenen Arbeitskräftenachfrage in der Schweiz und einer weiteren Verbesserung der Arbeitsmarktlage im EU/EFTA-Raum verharrte der Wanderungssaldo von EU/EFTA-Staatsangehörigen 2018 auf vergleichsweise tiefem Niveau. Auch in den ersten Monaten 2019 zeichnete sich keine deutliche Zunahme der Netto-Zuwanderung in die Schweiz ab.

Die Zuwanderung von Arbeitskräften aus der EU/EFTA in die Schweiz orientiert sich stark an den Bedürfnissen der Wirtschaft, wie die hohe Erwerbsbeteiligung dieser Personen zeigt. Die Erwerbsquote der EU-Staatsangehörigen lag 2018 bei 87,3 Prozent gegenüber 84,2 Prozent im Schweizer Durchschnitt und 84,6 Prozent für Schweizer Staatsangehörige. Die Zuwanderung im Rahmen des Freizügigkeitsabkommens (FZA) hat damit deutlich dazu beigetragen, die Beteiligung von ausländischen Staatsangehörigen am Erwerbsleben in der Schweiz zu erhöhen. Gleichzeitig wird auch das inländische Arbeitskräftepotenzial immer besser ausgeschöpft. 

Die Arbeitslosenquote bei EU/EFTA-Staatsangehörigen liegt über dem Schweizer Durchschnitt. Dies erklärt sich unter anderem dadurch, dass ein grosser Teil der Zuwanderung in Branchen erfolgt, die vergleichsweise stark von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Da sie zudem vor allem in Unternehmen tätig sind, die starken saisonalen Schwankungen unterliegen, haben EU/EFTA-Staatsangehörige auch zur Flexibilität des Schweizer Arbeitsmarktes beigetragen. Die Arbeitslosenquote bei Personen aus Drittstaaten ist immer noch deutlich höher als der Durchschnitt, während jene von Schweizerinnen und Schweizern in den letzten Jahren konstant tief geblieben ist. Die Entwicklung der Erwerbs- und der Arbeitslosenquoten deutet somit bisher nicht auf einen generellen Verdrängungseffekt auf dem Arbeitsmarkt hin. Zuwanderinnen und Zuwanderer, die in die Schweiz kommen, sind zudem meist erwerbstätig und eher jung, was dazu beigetragen hat, die Alterung der Arbeitskräfte zu bremsen. 

Das Zuwanderungswachstum hat wenig Einfluss auf die Lohnentwicklung der ansässigen Bevölkerung. So bleibt das Lohnwachstum in der Schweiz insgesamt ausgeglichen.

Zusätzlich zur Zuwanderung hat mit der Einführung der Personenfreizügigkeit auch die Beschäftigung von Grenzgängern stark an Bedeutung gewonnen. Per Ende 2018 betrug die Anzahl Grenzgänger schweizweit 313’800 Personen. Davon hatten 55% ihren Wohnsitz in Frankreich, 22% in Italien und 19% in Deutschland. In der Deutschschweiz, wo der Grenzgängeranteil 2018 insgesamt mit 3,1% unterdurchschnittlich ausfiel, spielte die Beschäftigung von Grenzgängern vor allem in den Kantonen Basel-Stadt (18%) und Basel-Landschaft (14%) eine wichtige Rolle.

Den kompletten Bericht können Sie hier einsehen. 

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