News Regio Basiliensis

21.10.2025

Delegationsreise der Regio Basiliensis nach Genf

Die Regio Basiliensis tauschte sich vom 16. Oktober 2025 bis 17. Oktober 2025 in Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Medien und Zivilgesellschaft der französische-schweizerischen Grenzregion Genf zu aktuellen Themen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit aus. Die diskutierten Anliegen und gewonnenen Erkenntnisse werden als neue Impulse für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Oberrhein genutzt.

Das «bassin lémanique» und die Zentrumsstadt Genf sind wie die Nordwestschweiz und Basel Teil einer prosperierenden und einflussreichen grenzüberschreitenden Region. Welche Herausforderungen und Chancen teilen wir? Wo unterscheiden wir uns? Was können wir voneinander lernen und gibt es Möglichkeiten, sich gemeinsam zu positionieren? Diese und weitere Fragen standen im Zentrum der Reise nach Genf.

Die engen Beziehungen zwischen Genf und seiner Region bestehen seit jeher. Die enge Verflechtung zwischen den verschiedenen Gebieten zeigt sich nur schon darin, dass die Grenzen im 17. und 18. Jahrhundert ständig verändert wurden. Erst mit der Aufnahme Genfs als Schweizer Kanton 1815 und im Anschluss an die Verträge von Paris 1815 und Turin 1816, nahmen die Kantonsgrenzen ihre heutigen Konturen an. Der Kanton Genf teilt 95 % seiner Grenzen mit Frankreich. Die tiefe Verflechtung zwischen Genf und seiner Grenzregion erfordert eine aktive Zusammenarbeit mit den französischen und waadtländischen Behörden. Sie gliedert sich heute in drei grenzüberschreitende Dachorganisationen: das Comité régional franco-genevois, den Conseil du Léman und Grand Genève.

Die Genferseeregion weist schweizweit 2025 die grösste Zahl an Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus: 166’330 Personen. Auf den Kanton Genf entfielen davon 114’667 Personen (69 %), auf den Kanton Waadt 45’949 Personen (27 %) und auf den Kanton Wallis 5’714 Personen (4 %). Genf hat damit am meisten Grenzgängerinnen und Grenzgänger. Fast alle Grenzgängerinnen und Grenzgänger sind in Frankreich (99 %) wohnhaft, die meisten aus den benachbarten Départments Haute Savoie (74 %) und Ain (19 %). Die meisten Pendlerinnen und Pendler arbeiten im Gesundheits- und Sozialwesen, in der verarbeitenden Industrie, im Einzelhandel und im Gastgewerbe. Die Hauptgründe, warum Personen pendeln, sind die hohen Löhne in der Schweiz, die tieferen Lebenserhaltungskosten in Frankreich, der stabile Arbeitsmarkt in der Schweiz und die hohe Nachfrage nach Fachkräften, zum Beispiel im Gesundheitswesen und in der Hotellerie, aber auch die gute Verkehrsanbindung der Region an Genf. Der Léman Express spielt seit seiner Inbetriebnahme 2019 eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung dieser Mobilität und trägt zur Entlastung des Verkehrs und zur Verstärkung des Pendleraufkommens bei.

Dank seiner neutralen Lage, der langen Tradition im Völkerrecht und der Offenheit für den Dialog ist Genf zudem heute einer der wichtigsten Orte für internationale Verhandlungen, Friedensgespräche und globale Zusammenarbeit. 

Mit der Delegationsreise nach Genf und ins französische Annemasse leistetet die Regio Basiliensis einen Beitrag dazu, die beiden Grenzregionen zu vernetzen. Die Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Regierung und Verwaltung des Kantons Genf, der grenzüberschreitenden Gremien, der regionalen und nationalen französischen Politik sowie der Medien und der Zivilgesellschaft waren für die Delegation der Regio Basiliensis von grossem Nutzen. Insbesondere bei den Themen Mobilität, Bildung und Ausbildung, wirtschaftliche Zusammenarbeit, Siedlungsentwicklung und sozialer Zusammenhalt haben sich ähnliche Interessenslagen und entsprechender Handlungsbedarf gezeigt.

Die Erkenntnisse der Reise werden reflektiert und evaluiert, wie diese als neue Impulse für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Oberrhein genutzt und inwieweit sie ins Arbeitsprogramm der Regio Basiliensis einfliessen werden können. Wir danken allen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern sowie den Teilnehmenden für diese zwei spannenden und erkenntnisreichen Tage. 

Zur Medienmitteilung

 

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