News Wirtschaft und Arbeit
02.07.2025
Bericht zu den Auswirkungen der Personenfreizügigkeit auf den Schweizer Arbeitsmarkt veröffentlicht
Der jährliche Bericht des Observatoriums zum Freizügigkeitsabkommen zwischen der Schweiz und der EU zeigt auf, dass die Zuwanderung im Rahmen der Personenfreizügigkeit stark auf den Arbeitsmarkt ausgerichtet ist und dass EU- und EFTA-Staatsangehörige gut in den Arbeitsmarkt integriert sind. Zugewanderte ergänzen die inländische Erwerbsbevölkerung und verdrängen sie nicht.
Im Jahr 2024 belief sich die Nettozuwanderung im Rahmen der Personenfreizügigkeit auf 53’700 Personen, dies sind 10’000 Personen weniger als im Vorjahr. Die Zuwanderung aus der EU ist stark an die Nachfrage der Wirtschaft gekoppelt und dient einerseits der stark wachsenden Nachfrage an hochqualifizierten Arbeitskräften, andererseits werden Tätigkeiten in Gastgewerbe, Bau und Industrie, wo sich Stellen oft nicht durch inländische Erwerbspersonen besetzen lassen, von Arbeitnehmenden aus dem EU/EFTA-Raum ausgeführt. Die gute Arbeitsmarktintegration von Staatsangehörigen aus dem EU/EFTA-Raum zeigen sich an der hohen Erwerbsquote von 86.8%, welche um zwei Prozent höher als in der Schweizer Bevölkerung liegt.
Die anhaltend tiefe Arbeitslosigkeit und der Anstieg an der Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung in den vergangenen Jahren zeigt, dass die hohe Zuwanderung die inländische Erwerbsbevölkerung ergänzt und nicht verdrängt. Wichtige Fortschritte wurden bei der Erwerbspartizipation der Frauen erzielt. Die Erwerbsquote der Frauen stieg von 75.3 % im Jahr 2010 auf 80.8 % im Jahr 2024, während jene der Männer konstant hoch blieb (2024: 87.4%).
Aufgrund der demografischen Alterung wird die Schweizer Erwerbsbevölkerung auch bei anhaltender Zuwanderung künftiger weniger stark wachsen als die Gesamtbevölkerung, was die Entwicklung des BIPs pro Kopf dämpfen dürfte. Die Zuwanderung wirkt der demografischen Alterung zwar entgegen, kann sie jedoch nicht aufhalten. Der Bericht sieht neben der arbeitsmarktnahen Zuwanderung auch eine weitere Steigerung des Erwerbseinsatzes der inländischen Bevölkerung als Möglichkeit, den negativen Effekten der demografischen Alterung auf das Wohlstandsniveau entgegenzuwirken. Im Bericht wird betont, dass ein offener und integrativer Arbeitsmarkt auch für die zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen der Schweiz wichtig ist.
21. Bericht des Observatoriums zum Freizügigkeitsabkommen Schweiz-EU
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