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21. März 2010, Basel
Koordinierte Zugsbeschaffung für die S-Bahn am Oberrhein - gemeinsames Bekenntnis der Parner
Koordinierte Zugsbeschaffung für die S-Bahn am Oberrhein – gemeinsames Bekenntnis der Partner
In der trinationalen Metropolregion Oberrhein wird künftig sichergestellt, dass bei der Beschaffung neuer Züge der Grundsatz der Länderkompatibilität gilt. Dieses Bekenntnis haben die Région Alsace und die schweizerische Seite im Rahmen einer Strategiesitzung des Oberrheinrats abgelegt.
Auslöser des schweizerischen Vorstosses ist die S-Bahn-Linie Mulhouse-Basel-Frick. Die 1997 ins Leben gerufene Durchmesserlinie war ein „Leuchtturmprojekt“ der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, bis sie Ende 2008 aufgrund unterschiedlicher Fahrplan-Gestaltungen in Frankreich und der Schweiz in Basel unterbrochen wurde. Seither fahren von Mulhouse wieder französische, von Frick aus Schweizer Züge nach Basel.
An einer gemeinsamen Sitzung der Kommissionen Verkehr und Wirtschaft des Oberrheinrats haben die Région Alsace und die schweizerische Seite bekräftigt, dass sie alles daran setzen, um baldmöglichst eine Lösung für die unterbrochene S-Bahn-Linie zu finden. Um dies zu erreichen, soll der (Takt)Fahrplan in Frankreich und der Schweiz effizient koordiniert, die Kapazität der Linie ausreichend bereitgestellt und die Verfügbarkeit von neuem, auf beiden Netzen einsetzbaren Rollmaterial sichergestellt werden. Das Herkunftsland der Züge ist dabei zweitrangig.
Die Vertreter aller drei Länder haben sich ausdrücklich dazu bekannt, diese technischen Probleme gemeinsam zu lösen. Weiter sind sie sich einig, dass bei der Beschaffung neuen Rollmaterials künftig in der gesamten Metropolregion Oberrhein dem Grundsatz der Länderkompatibilität Vorrang vor allfälligen nationalen, industriellen Interessen einzuräumen sei.
Die Schweizer Partner haben insbesondere bekräftigt, dass sie offen sind für einen Einsatz jeglichen Rollmaterials, das die Voraussetzungen erfüllt, insbesondere der französischen „Alstom Regiolis“ auf schweizerischem Gebiet, sofern diese für den Betrieb auf dem schweizerischen Schienennetz gerüstet sind. Gemäss Angaben der Région Alsace ist dies mit vertretbaren Mehrkosten möglich. Die Région Alsace ihrerseits ist offen für den Einsatz schweizerischer „Flirt“ im Elsass, sofern diese eine genügende Sitzplatzkapazität aufweisen und zu einem kompetitiven Preis einsetzbar sind. Der Flirt wird auch bereits im deutschen Wiesental erfolgreich eingesetzt.
Die französischen, schweizerischen und deutschen Partner des Oberrheinrats sind sich einig, dass die Bereitschaft, die Zuglinien grenzüberschreitend auszubauen, eine Grundvoraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg der trinationalen Metropolregion Oberrhein ist. Entsprechend wird sich der Oberrheinrat künftig geeint für durchgehende Linien im grenzüberschreitenden Zugverkehr einsetzen.
Im 1997 gegründeten Oberrheinrat versammeln sich 71 Gewählte der Regionen Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Elsass und Nordwestschweiz regelmässig zur Umsetzung einheitlicher, trinationaler Lösungen im Metropolraum Oberrhein.
Auskunftspersonen:
Nordwestschweiz: Helmut Hersberger, Grossrat Basel-Stadt; Präsident Kommission Wirtschaft Oberrheinrat. Tel: +41 (0)61 690 20 20.
Oder: +41 (0)79 296 89 15
Région Alsace: Guillaume Jean, chargé de mission TER Alsace.
Tel. : +33 (0)388 15 69 73
Baden-Württemberg: Gundolf Fleischer, Landtagsabgeordneter, Präsident Kommission Verkehr Oberrheinrat. Tel.: +44 (0)7633 91 36 12