Carte Blanche

11 décembre 2019

Die Digitalisierung am Oberrhein – Anwendungen, Potentiale, Risiken, Beispiele

Die Interaktion mit sozialen Robotern – Bedeutung, Risiken und Möglichkeiten
Prof. Dr. Harmut Schulze, Leiter des Instituts für Kooperationsforschung und -entwicklung der Hochschule für Angewandte Psychologie der FHNW und Leiter des FHNW Robo-Labs 

Soziale Roboter stellen einen neuen Typ von Robotern dar. Diese Roboterart wird zunehmend mobil, d.h. sie orientieren und bewegen sich selbstgesteuert auf Basis von Sensoren, Aktuatoren und künstlicher Intelligenz. Und sie können mit uns Menschen kommunizieren. Das äussere Erscheinungsbild sozialer Roboter reicht dabei von der Ähnlichkeit zu Maschinen und Tieren bis hin zu Menschen. 

Soziale Roboter bieten Nutenpotenziale im Dienstleistungs- und Servicebereich sowie der Bildung. Sie sind beispielsweise als Concierge im Hotel, als Guide am Flughafen oder im Einkaufszentrum, als Assistent in der Lehre oder als Begleiter im Spital oder im Altersheim konzipiert. Soziale Roboter sind momentan noch in einem Prototypenstadium und nur in den wenigsten Fällen bereits für einen Dauerbetrieb in der Praxis verwendbar. Einsätze dieser Roboter in Schweizer Einkaufszentren, einem Verkaufsshop für Telekommunikation, in einem Hotel oder einer Bank zeigen, dass eine Attraktivierung durch Entertainingfunktionen der Roboter (z.B. Tanzen, vorgegebene Dialoge, etc.) relativ leicht zu erreichen ist. Dieser Effekt schlägt aber schnell in Langeweile um, wenn die sozialen Roboter zukünftig nicht auch Aufgaben übernehmen können, die uns Menschen in unserem beruflichen oder privaten Alltag nützen können. In den nächsten Jahren bietet sich somit für die Gesellschaft und die verschiedenen Nutzergruppen die einmalige Chance, die Gestaltung und Einsatzbereiche sozialer Roboter mitbestimmen zu können. 

Genau diese Aufgabe hat sich das Robo-Lab der Fachhochschule Nordwestschweiz gestellt. Fragen, die uns im Robo-Lab beschäftigen sind z.B. solche nach der Art von Aufgaben, die soziale Roboter übernehmen könnten. Oder auch, wie menschenähnlich sie aussehen sollten und ob sie so tun dürfen, als ob sie Gefühle und ein zumindest rudimentäres Bewusstsein als soziales Wesen hätten (was sie ja nicht haben). In ersten Befragungen hat sich gezeigt, dass man beispielsweise im Hotel oder in der Firma einen eher sachlich interagierenden Roboter bevorzugt, während ein sozialer Roboter im Krankenhaus, im Altersheim oder auch in der Interaktion mit Kindern durchaus auch emotionaler gewünscht wird. Im Robo-Lab beschäftigen wir uns deshalb auch damit, welche Risiken es für unsere eigenen Interaktionen mit anderen Menschen haben kann, wenn die Roboter uns gegenüber mehr oder weniger «menschlich» auftreten. 

Als Robo-Lab sind wir Ansprechpartner für Betriebe, Organisationen und Bürgerinnen und Bürger, die sich mit sozialen Robotern und deren Einsatzmöglichkeiten aber auch deren Potenzialen und Risiken beschäftigen.

Mit der Carte Blanche bieten wir Fachleuten eine Plattform, auf der sie Impulse zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit geben und ihre Visionen zur Entwicklung im Dreiland darlegen können. Im Jahr 2019 veröffentlichen wir Beiträge zum Thema «Die Digitalisierung am Oberrhein – Anwendungen, Potentiale, Risiken, Beispiele».


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