Carte Blanche
27 février 2023
«60 Jahre Regio Basiliensis – 60 Jahre grenzüberschreitende Zusammenarbeit»
Engagement für die Grenzregionen Europas
Karl-Heinz Lambertz, Präsident der Arbeitsgemeinschaft europäischer Grenzregionen (AGEG)
Wer 60 Jahre alt wird, hat einiges erlebt. Das gilt für Personen ebenso wie für Einrichtungen und Organisationen. Auf sechs Jahrzehnte erfolgreicher Arbeit können nur wenige Grenzregionen zurückblicken. Deshalb kann die Regio Basiliensis ohne Übertreibung als ein Pionier der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Europa bezeichnet werden.
In diesem Zeitraum hat sich vieles verändert. Was vor 60 Jahren noch als schwierig abzubauende Hürde galt, ist mittlerweile verschwunden und hat ungehindertem Personen- und Warenverkehr Platz gemacht. Dennoch ist der staatliche Grenzschliessungsreflex keineswegs verschwunden, wie wir schmerzhaft zu Beginn der Covid 19-Pandemie erleben mussten.
Auch wenn wir heute vor völlig neuen Herausforderungen stehen, sind die grundsätzlichen Aufgaben beim Umgang mit Staatsgrenzen gleichgeblieben. Diese müssen erkannt, anerkannt und überwunden werden.
Das gilt für die alten und neuen EU-Binnengrenzen ebenso wie für die EU-Aussengrenzen. Letztere spielen in der Euregio Basiliensis eine ganz besondere Rolle und beeinflussen in spezifischer Weise das Entstehen einer integrierten grenzüberschreitenden Metropolregion sowie alle damit zusammenhängenden Stadt-Umland-Verflechtungen.
Das schweizerisch-deutsch-französische Dreiland hat besonders komplexe Probleme zu lösen, wenn es die grenzüberschreitende Mobilität in allen Lebensbereichen steigern und die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten bewältigen will. Das gelingt nicht immer zur vollen Zufriedenheit aller und gefundene Lösungen schaffen oft neue Probleme, die es dann wiederum resolut anzupacken gilt. Aber gerade dies macht die grenzüberschreitende Zusammenarbeit so spannend und verleiht ihr einen ganz besonderen Charakter.
Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass sich die Regio Basiliensis seit Beginn aktiv und motiviert in die Arbeit der AGEG eingebracht und den dort stattfindenden Erfahrungsaustausch in vielfacher Weise angereichert hat. Dafür möchte ich allen Beteiligten recht herzlich danken und Ihnen viel Erfolg bei Ihrer zukünftigen Arbeit wünschen.
Foto: Elias Walpot Photographie.
