Carte Blanche

27 novembre 2024

«Schweizer Grenzregionen – Herausforderungen, Erfahrungen, Perspektiven»

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rahmen der Internationalen Bodensee-Konferenz
Klaus-Dieter Schnell, Geschäftsführer der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK)

Die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) versteht sich als politisches Dach und Impulsgeber der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Bodensee. Gegründet 1972 als Zusammenkunft von Persönlichkeiten der regionalen Politik und Wirtschaft, besteht die IBK heute aus der Konferenz der Regierungschefinnen und -chefs sowie einem breiten Netzwerk aus Fachleuten der Verwaltungen der Länder Baden-Württemberg, Bayern (D), Vorarlberg (A), der Kantone St. Gallen, Thurgau, Schaffhausen, Zürich, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden (CH) sowie des Fürstentums Liechtenstein (FL). Die IBK kooperiert eng mit weiteren grenzüberschreitenden Vereinigungen, etwa denen der Parlamentarierinnen und Parlamentarier und der Städte, den staatsvertraglich geregelten Kommissionen für Gewässerschutz oder Schifffahrt, mit dem Interreg-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein, dem Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee und vielen weiteren Akteuren der regionalen Entwicklung im Bodenseeraum.

Gemeinsam mit ihren Partnern strebt die IBK an, dass die Bodenseeregion eine europäische Vorzeigeregion mit hoher Wirtschaftskraft, sozialer Gesinnung und Engagement für Nachhaltigkeit ist – eine Region, die in Europa etwas bewegen kann. Dazu fördert die IBK vor allem Vernetzung und Austausch auf allen Ebenen, sie pflegt die Vielfalt ihrer regionalen Kulturen und stärkt deren Zusammenhalt.

Aktuell bündeln die IBK-Mitglieder ihre Kräfte auf die «Nachhaltige Mobilität über Grenzen» mit Fokus auf den öffentlichen Verkehr (ÖV). Beispiele sind etwa das Projekt BODANRAIL 2045, in dem erstmals ein Zielbild für ein abgestimmtes Angebot im Schienenpersonenverkehr geschaffen wurde. Oder die Institution «ÖV Bodenseeraum» als Plattform zur grenzübergreifenden Abstimmung von Kommunikation, Tarifen und Vertrieb im öffentlichen Verkehr.

Bei manchen Problemstellungen sind die Länder und Kantone in der Vierländerregion Bodensee allerdings darauf angewiesen, dass auch die nationalen Regierungen ihre Verantwortung wahrnehmen und sich an sinnvollen grenzüberschreitenden Lösungen beteiligen – sei es im Verkehr, sei es bei gemeinsamen Anliegen im Umweltschutz, in der Gesundheitspolitik, bei Wirtschaft und Arbeitsmarkt oder im Energiesektor. 

Der Austausch und bessere Abstimmungsprozesse zwischen der Region und ihren vier nationalen Ebenen werden in Zukunft also zunehmend wichtiger. Wenn viele Themen gemeinsam mit der Nachbarregion oder gleichgesinnten Partnern in Europa angegangen werden, ist bereits viel gewonnen. Denn Planung von Infrastruktur darf nicht an der Grenze enden.

Mit der Carte Blanche bieten wir Fachleuten eine Plattform, auf der sie Impulse zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit geben und ihre Visionen zur Entwicklung im Dreiland darlegen können. Im Jahr 2024 veröffentlichen wir Beiträge zum Thema «Schweizer Grenzregionen – Herausforderungen, Erfahrungen, Perspektiven».


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