Carte Blanche
24 juin 2024
«Schweizer Grenzregionen – Herausforderungen, Erfahrungen, Perspektiven»
Synergien durch grenzüberschreitende Projekte
Sabine Kollbrunner, Co-Leiterin Regional- und Raumordnungspolitik im Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
Die Region am Oberrhein ist eine Grenzregion par Excellence: Der Fluss bildet die Staatsgrenze, gleichzeitig verbindet er die Gebiete dies- und jenseits des Rheins seit Jahrtausenden – sei dies kulturell oder immer schon auch durch grenzüberschreitenden Handel. Auch heute sind Handel und Wirtschaft ein zentraler Teil der Region Nordwestschweiz und ihrer Nachbarregionen und das Oberrheingebiet nimmt dabei eine wichtige Funktion für die wirtschaftliche Entwicklung der ganzen Schweiz ein. Denken wir etwa an die Pharma- und Life-Science-Bereiche, in welchen die Region weltweit führend ist. Diese führende Stellung ist jedoch nur dank offener und aktiv gepflegter grenzüberschreitender Beziehungen möglich: Wenn wir den Handel betrachten, ist das Volumen des Handels der Schweiz mit den an die Schweiz grenzenden Regionen Deutschlands (Baden-Württemberg und Bayern) zweieinhalb Mal so hoch wie dasjenige der Schweiz mit Grossbritannien! Und das Handelsvolumen zwischen der Schweiz und den angrenzenden Regionen Frankreichs (Auvergne Rhône-Alpes, Bourgogne Franche-Comté, Grand Est) gleicht demjenigen zwischen der Schweiz und Japan. Die Wichtigkeit der grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Verflechtungen zeigen auch die Grenzgängerinnen und Grenzgänger: Im 4. Quartal 2023 arbeiteten in der Nordwestschweiz über 74'000 Grenzgängerinnen und Grenzgänger.
L'interdépendance économique fait donc partie de l'ADN de la région du Rhin supérieur – tout comme le multilinguisme. Mais la coopération transfrontalière nécessite un constant investissement. La coopération offre de nombreux avantages : Les opportunités peuvent être saisies dans des espaces fonctionnels et ne se limitent pas aux frontières nationales, les forces et les idées des différents partenaires peuvent s'enrichir mutuellement et il en résulte parfois des économies d'échelle. Cela ne vaut pas seulement pour l'économie, mais aussi pour la coopération dans les domaines culturel, social ou écologique. Toutefois, lorsqu'il s'agit de combiner deux – ou trois – systèmes étatiques, il s’agit toujours de jeter des ponts et trouver des compromis.
Mit dem Interreg-Programm Oberrhein der Europäischen Union unterstützen Bund und Kantone gemeinsam mit den europäischen Partnern Projekte, die konkrete Lösungen für grenzüberschreitende Herausforderungen angehen. Diese reichen von Weiterbildung im Weinbau (Vitifutur) über Schülerforschungsnetzwerke (phaenovum) bis zu Industrie-Kompetenznetzwerken (Upper Rhine 4.0). Über die Neue Regionalpolitik (NRP) unterstützen Bund und Kantone solche Projekte und die Vernetzung der Akteure. Um solche zu lancieren und die Oberrheinregion weiter zu entwickeln, braucht es engagierte Akteure wie die Regio Basiliensis und Netzwerke sowie gute Ideen – vielleicht auch Ihre? Schauen Sie sich dazu dieses NRP-Erklärvideo an (Deutsch/Französisch)! Wir freuen uns, weitere gute Projekte zu unterstützen, die die Lebens- und Arbeitsregion Oberrhein noch attraktiver machen!
Quellen:
Handelsvolumen 2022 in Mrd. CHF/Jahr: Swiss-Impex (Total 2) und Schweizer Botschaften in den Nachbarländern, Schweiz-EU in Zahlen
Grenzgängerstatistik, Bundesamt für Statistik (BFS): Grenzgängerinnen und Grenzgänger