Transports et mobilité

05 mai 2021

Online-Diskussion zum Thema Mobility as a Service – ein kurzer Bericht

Am Montag, 26. April 2021 folgten rund 90 Gäste der Einladung von Smart Regio Basel und der Regio Basiliensis zur Online-Veranstaltung mit dem Titel «Mobility as a Service für Basel und das Dreiland». Die Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass es eine trinationale Verständigung braucht, betonten aber auch, dass diese mit zahlreichen Herausforderungen verknüpft ist. Einen kurzen Bericht sowie die Aufnahme der Veranstaltung finden Sie in diesem Beitrag. 

Zu Beginn stellte Mitverfasser Prof. Dr. Alexander Erath, Leiter des Fachbereichs Verkehr und Mobilität der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, die Kernaussagen und die grössten identifizierten Chancen und Herausforderungen des White Papers «Mobility as a Service (MaaS) für Basel» der FHNW und Smart Regio Basel vor. Die Kernidee von Mobility as a Service - kurz MaaS - ist es, die Angebote des konventionellen Öffentlichen Verkehrs und der neuartigen Verkehrsdienstleistungen nahtlos zu integrieren. So können bequem und flexibel für unterschiedlichste Fahrten, die am besten geeigneten Verkehrsmittel gewählt werden. Statt vieler Apps und mehrerer Tickets versucht MaaS, eine zentrale Plattform mit einer integrierten Abrechnung zu ermöglichen. Um eine flexiblere, nahtlosere und nachhaltigere Mobilität in der Region zu ermöglichen, müssten sich Politik und Wirtschaft vor allem mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Wie sorgt man für genügend Parkplätze am richtigen Ort? Wie gelingt eine sogenannte intermodale Integration? Durch welche Abo-Anpassungen kann man veränderten Nutzerbedürfnissen begegnen? Wer finanziert das Ganze? Wie begegnet man dieser ohnehin schon komplexen Aufgabe in einer Region, in der drei verschiedene Nationen aneinandergrenzen? Um diesen Herausforderungen zu begegnen, schlug Prof. Dr. Alexander Erath folgende Lösungsvorschläge zur Diskussion vor: Die Schaffung von genügend öffentlichen Shared Mobility Parkplätzen, die flexible Integration mit U-Abo, RegioCardPlus, Distripass, Abo Presto, EasyRide auf Monatsbasis, die Prüfung einer Finanzierung durch den Pendlerfonds sowie die Lancierung eines trinationalen MaaS-Pilotprojekts. 

Im Anschluss an die Präsentation diskutierten Regierungsrätin Esther Keller, Vorsteherin des Bau- und Verkehrsdepartements Kanton Basel-Stadt, Landrätin Marion Dammann vom Landkreis Lörrach und Präsidentin des Trinationalen Eurodistrict Basel (TEB), Adrian Brodbeck, Geschäftsführer des TNW Tarifverbund Nordwestschweiz, und André Erismann, Projektverantwortlicher des Pilotprojekts yumuv bei den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB), unter der Leitung von Elias H. Schäfer, Geschäftsführer von Smart Regio Basel, die vorgestellten Chancen und Herausforderungen. 

Eines wurde aus der Diskussion am Montagabend zu MaaS klar: Das Thema ist zwar bei den Akteuren im Dreiland präsent und der Ansatz wird begrüsst, bis zur Umsetzung einer MaaS für die trinationale Region wird es noch eine Weile dauern. Man steht hier noch am Anfang. Das Thema soll aber definitiv weiterverfolgt werden. Dabei seien insbesondere die Formulierung eines politischen Zielbildes für eine trinationale MaaS-Lösung sowie die Entwicklung eines konkreten Stufenplans zur Erreichung dieses Zielbildes notwendig. Innerhalb dieses Rahmens können dann rasch lokal einzelne konkrete Pilotprojekte und Umsetzungsschritte realisiert werden. Beachtet werden muss dabei die Trinationalität, auch wenn diese erst in einem späteren Planungsschritt implementiert wird. Die ganze Diskussion können Sie in diesem Video ab Minute 18:45 nachsehen. 

Zum Abschluss betonte Dr. Kathrin Amacker, Präsidentin der Regio Basiliensis, wie komplex die Thematik von der Technik, der Umsetzung aber auch der Finanzierung sei. Es sei klar, ein strategischer Überbau müsse geschaffen werden. Dabei sei wichtig, dass so gut wie möglich, so lange wie möglich und so fest wie möglich vom Kunden aus gedacht werden muss. Zudem müssten die Akteure das gleiche Verständnis der Shared Economy – des Ökosystems, in dem man zusammenarbeitet – haben. Sie gibt zuletzt zu bedenken, dass der Datenschutz einen grossen Stellenwert einnehmen muss. Marilen Dürr, Präsidentin von Smart Regio Basel, ergänzt, dass die Abstimmung und Koordination zwischen den beteiligten Akteuren zentral ist. Sie appelliert an die Teilnehmenden den Mut zu haben, etwas zu wagen, aus allfälligen Fehlern zu lernen, weiterzumachen und das Projekt vorwärtszubringen.  

Wir bedanken uns bei den Podiumsteilnehmenden, den Gästen und allen Organisatoren für diesen gelungen und spannenden Anlass! 

Aufzeichnung der Online-Veranstaltung
Presseartikel der Badischen Zeitung vom Donnerstag, 29. April 2021
Presseartikel der Riehener Zeitung vom Freitag, 30. April 2021

 

Retour