Regio Basiliensis

25 novembre 2022

Mitgliederanlass der Regio Basiliensis mit EU-Botschafter Petros Mavromichalis

Die Beziehungen der Schweiz zur EU sind von grosser Bedeutung für den grenzüberschreitenden Wirtschafts-, Wissenschafts-, Forschungs- und Lebensraum Nordwestschweiz. Petros Mavromichalis, Botschafter der Europäischen Union in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein, war zu Gast bei der Regio Basiliensis und berichtete zu den aktuellen Entwicklungen.

Die Präsidentin der Regio Basiliensis, Dr. Kathrin Amacker, begrüsste am 16. November 2022 an einem Anlass der Regio Basiliensis für ausgewählte Mitglieder und Partner eine trinationale Gästeschar zum Gespräch mit Petros Mavromichalis, Botschafter der Europäischen Union in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Sie betonte, dass am Oberrhein der europäische Alltag gelebt wird. Die Region mache sich Sorgen, weil die Schwierigkeiten in den Beziehungen Schweiz-EU nicht gelöst werden. Der Erosionsmonitor des Think-Tanks Avenir Suisse, welcher die Entwicklung der bilateralen Beziehungen Schweiz-EU nach dem Abbruch der Verhandlungen über das institutionelle Rahmenabkommen beobachtet, kommt im dritten Report zum Schluss, dass die Nordwestschweizer Kantone überdurchschnittlich stark betroffen sind. Die für die gesamte Schweiz wirtschaftlich ausserordentlich bedeutende Region ist überdurchschnittlich stark mit dem EU-Binnenmarkt verflochten und damit von einer bilateralen Erosion entsprechend betroffen. 

Die Präsidentin führt aus, dass die Grenzregionen aufgefordert wurden, aktiv zu werden. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf einen «Aufruf zum Handeln», der am 6. Dezember 2022 – 30 Jahre nach dem NEIN zum EWR – lanciert werden wird. Der Bundesrat wird aufgefordert, die europäischen Realitäten besser einzubeziehen und vor den Eidgenössischen Wahlen Klarheit zu schaffen, wie er die Beziehungen mit der EU gestalten will. Der Aufruf wird von einer breiten Koalition von Personen und Organisationen getragen. Der Chancenbarometer 2022 hat zudem gezeigt, dass die Schweizer Bevölkerung bereit sei für einen guten Kompromiss in der EU-Frage. Sie hoffe in diesem Sinne, dass nun bald Fortschritte erreicht werden können, um die Blockade der Beziehungen Schweiz-EU aufzulösen, auch in Anbetracht der aktuellen geopolitischen Situation in Europa, die einigt. 

Botschafter Mavromichalis, Sohn einer Diplomatenfamilie, verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Baden-Württemberg, studierte im Elsass und ist nun Botschafter in der Schweiz. Die Verbundenheit im Dreiland und am Oberrhein ist für ihn dementsprechend präsent. Mit klaren Worten legte er die Position der Europäischen Union dar und betonte, dass er hoffe, dass eine Lösung gefunden wird, um die momentane Pattsituation zur Zufriedenheit aller beteiligten Parteien zu lösen. Klar sei für ihn: «It takes two to tango».

Foto: Dr. Kathrin Amacker, Präsidentin der Regio Basiliensis, mit Petros Mavromichalis, Botschafter der Europäischen Union in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein.

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