Point de vue Regio

14 décembre 2016 / Point de vue Regio Nr. 08

Herzstück Basel - kein Herz funktioniert ohne ein ausgeklügeltes System von funktionierenden Venen und Arterien

Die Regio-S-Bahn Basel, vor mehr als 50 Jahren von der Region Basiliensis initiiert, verbindet seit 1997 als Erfolgsgeschichte die trinationale Agglomeration Basel mit der Kernstadt und damit auch drei Länder miteinander. Die Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrs im trinationalen Kontext ist die Schlüsselaufgabe im Raum Basel. 

Mobilität macht an Stadt- und Landesgrenzen nicht halt. Die Zahl jener, die im trinationalen Umland leben, aber in der Stadt Basel arbeiten, zur Ausbildung gehen oder ihre Freizeit verbringen, wächst. Parallel dazu nutzt die Bevölkerung in der Kernstadt das Potenzial der gesamten Region. Daher ist eine nachhaltige Mobilität und die Stärkung des öffentlichen Verkehrs das vordringliche Ziel für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. 

Das Herzstück Regio-S-Bahn ist das zentrale Vorhaben zur Vernetzung der nationalen Bahnnetze im Raum Basel. Seine Realisierung ist die Voraussetzung dafür, dass die heute untereinander nur unzulänglich verbundenen Regionalverkehrslinien in der Nordwestschweiz, in Südbaden und im Elsass zusammenwachsen und zu einem echten S-Bahnnetz mit Durchmesserlinien werden. Das Herzstück Regio-S-Bahn ist ein strategisch bedeutendes Verkehrsprojekt für die Region Basel. Es ist die fehlende Verbindung – der Missing Link – im Bahnnetz der Agglomeration und schliesst die Lücke im historisch gewachsenen Eisenbahnnetz der Dreiländerregion. Erst das Herzstück schafft ein leistungsfähiges, trinationales S-Bahnsystem mit schnellen Durchmesserlinien und stellt deshalb einen Quantensprung für die Erreichbarkeit in unserer Region und die Funktionalität der S-Bahn dar.

Genauso wichtig sind jedoch weitere Projekte in der Dreiländerregion, welche ein funktionierendes Regionalverkehrsnetz - mit Herzstück - gewährleisten. Die trinationale Region Basel Nordwestschweiz braucht in diesem Sinne den Doppelspurausbau im Laufen- und Wiesental, eine zeitnahe Realisierung des Bahnanschluss des Euroairports, die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke und den Ausbau der Passagierkapazitäten am Bahnhof Basel SBB/SNCF. Weiter erforderlich sind eine Taktverdichtung, damit der öffentliche Verkehr seine Attraktivität steigern kann sowie die Verbesserung der Kundeninformation und der grenzüberschreitenden Tarifkooperation. 

Die aktuelle Frage ist daher nicht ob wir ein Herzstück brauchen und wo dieses zu liegen kommt, sondern wie ein solches Jahrhundertprojekt im Gesamtkonzept des Schienenverkehrs im Raum Basel Nordwestschweiz eingebunden werden kann. Ein Herzstück in Basel braucht seine Einbettung in der Region. Ganz nach dem Motto Herz und Verstand.

Dr. Manuel Friesecke
Geschäftsführer Regio Basiliensis

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