Carte Blanche

30 juin 2025

«Die Bedeutung der bilateralen Beziehungen Schweiz-EU für Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft»

Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Baden-Württemberg mit der Schweiz
Florian Hassler, Staatssekretär für politische Koordinierung, Europa und Internationales im Staatsministerium Baden-Württemberg und Vertreter des Landes Baden-Württemberg bei der Europäischen Union

Baden-Württemberg und die Schweiz sind als Nachbarn wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell eng miteinander verbunden. Die über 300 Kilometer lange Grenze ist über viele Jahrzehnte zu einem gemeinsamen Lebens- und Wirtschaftsraum gewachsen. Knapp 60’000 Grenzgängerinnen und Grenzgänger pendeln jeden Tag von Deutschland in die Schweiz zum Arbeiten. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit hat sich seit vielen Jahren in verschiedenen Gremien wie der Internationalen Bodensee-Konferenz, der Oberrheinkonferenz oder der Hochrheinkommission fest institutionalisiert. Diese Plattformen fördern den Austausch und das gemeinsame Handeln in zahlreichen Bereichen.

Die bilateralen Verträge zwischen der EU und der Schweiz bilden die rechtliche Grundlage für das Funktionieren dieser grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Die Schweiz ist für Baden-Württemberg der zweitwichtigste Handelspartner mit einem Handelsvolumen von knapp 39 Milliarden Euro. Auf der anderen Seite ist die EU für die Schweiz der bedeutendste Handelspartner. Die bilateralen Verträge, die es der Schweiz ermöglichen an Teilen des EU-Binnenmarkts teilzunehmen und somit Handelshemmnisse abbauen, tragen massgeblich zu dieser engen Wirtschaftskooperation bei. Auch im Bereich von Forschung und Innovation ist die Verbindung eng: Über 130 Hochschulkooperationen gibt es zwischen Baden-Württemberg und der Schweiz. In der letzten Förderperiode des EU-Forschungsrahmenprogramms «Horizon Europe» hatten mehr als ein Viertel aller baden-württembergischen Forschungsprojekte einen Schweizer Partner – insgesamt über 700 gemeinsame EU-geförderte Projekte.

Diese Zahlen unterstreichen, wie stark Baden-Württemberg und die Schweiz von einer Modernisierung und einer Weiterentwicklung der bilateralen Verträge profitieren. Für die tagtägliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist das neue Vertragspaket unerlässlich. 

Die baden-württembergische Landesregierung engagiert sich seit Jahren intensiv als Brückenbauer zwischen der EU und der Schweiz. Mit der Fortschreibung unserer Schweiz-Strategie in diesem Jahr vertiefen wir die Zusammenarbeit mit der Schweiz und den Grenzkantonen. Gerade vor dem Hintergrund aktueller geopolitischer Herausforderungen ist für uns klar: Europa braucht mehr Kooperation – und wir leisten unseren Beitrag dazu! 

Mit der Carte Blanche bieten wir Fachleuten eine Plattform, auf der sie Impulse zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit geben und ihre Visionen zur Entwicklung im Dreiland darlegen können. Im Jahr 2025 veröffentlichen wir Beiträge zum Thema «Die Bedeutung der bilateralen Beziehungen Schweiz-EU für Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft».


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