Coopération transfrontalière dans le Rhin supérieur
03 novembre 2021
AGEG Jahresversammlung mit Fokus auf Zukunftsthemen
Die Jahresversammlung der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG) am 21. Oktober und 22. Oktober 2021 im niederländischen Arnheim befasste sich mit den aktuellen Herausforderungen für Grenzregionen und grenzübergreifende Gebieten. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen der Green Deal, Digitalisierung, Corona und Resilienz.
Die fünfzigjährige Geschichte der AGEG macht deutlich, wie die Arbeitsgemeinschaft die Förderung von Grenzregionen kontinuierlich einforderte und verteidigte, wie sie zur Verständigung von Grenzregionen auch jenseits des europäischen Binnenmarkts beitrug und welchen Beitrag sie zum europäischen Integrationsprozess leistete. Die Entwicklung der AGEG ist dabei eng verbunden mit dem Europarat, der Europäischen Kommission, dem Ausschuss der Regionen und anderen europäischen Institutionen. Gleichzeitig bleibt die Geschichte der Arbeitsgemeinschaft immer auch eine Geschichte der Grenzregionen. Oft sind es nationale, europäische oder gar globale Themen, die die grenzüberschreitenden Kooperationen beeinflussen, sie stärken oder beeinträchtigen und die somit die Agenda prägen.
Mit dem «European Green Deal» hat die Europäische Union die Weichen für den grössten gesellschaftlichen Transformationsprozess ihrer Geschichte gestellt. Dahinter verbirgt sich der Anspruch, die EU in eine faire und wohlhabende Gesellschaft mit einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft zu verwandeln, in der im Jahr 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr freigesetzt werden und das Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung abgekoppelt ist. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, ist ein weitreichender gesellschaftlicher Transformationsprozesses vorgesehen. Zur Verwirklichung dieser Ziele soll dem Schutz und der Wiederherstellung der natürlichen Ökosysteme sowie der nachhaltigen Nutzung der Ressourcen ein höherer Stellenwert beigemessen werden. Hier ist gemäss der EU-Kommission ein Wandel am dringendsten nötig und potenziell von grösstem Nutzen für die Wirtschaft, Gesellschaft und die natürliche Umwelt. Um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ist aus Sicht der AGEG auch eine stärkere Zusammenarbeit in den Grenzregionen erforderlich. Die unterschiedlichen politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Systeme dies- und jenseits der Grenze können dabei als Hebel für Lern- und Innovationsprozesse genutzt werden. Grundlegende Ziele sind dabei die Verbesserung der Umwelt, der Schutz der menschlichen Gesundheit, eine umsichtige und rationelle Verwendung der natürlichen Ressourcen sowie die Förderung von Massnahmen zur Bewältigung globaler oder regionaler Umweltprobleme.
Anlässlich der Jahresversammlung und dem 50-jährigen Jubiläum der Arbeitsgemeinschaft wurde zudem eine Strategie für die AGEG verabschiedet. Schwerpunkt ist zukünftig im Interesse der Grenzregionen die Ermittlung grenzübergreifender Hindernisse und möglicher Lösungen sowie die Lobbyarbeit in Brüssel und bei nationalen Behörden. Eine der wichtigsten Prioritäten der AGEG besteht darin, jede Entwicklung in Bezug auf die Zukunft der Kohäsion, insbesondere des territorialen Zusammenhalts zu verfolgen. Im Mittelpunkt stehen dabei Interreg und andere Förderprogramme sowie die Folgemassnahmen zur Coronapandemie.
Foto: AGEG