Économie et emploi
08 juillet 2025
Studie zum grenzüberschreitenden Arbeiten in Europa veröffentlicht
Die Europäische Union (EU) veröffentlichte anfangs Juli eine Analyse zum grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt in Europa. Die Studie zeigt den Bedarf nach systematischen Arbeitsmarktdaten in Grenzregionen auf und nennt Faktoren für einen funktionierenden grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt.
Die Freizügigkeit der Arbeitnehmenden zwischen den Mitgliedstaaten ist eine der Grundfreiheiten, die die Bürgerinnen und Bürger der EU geniessen. Auch im Verhältnis der Schweiz zur EU ist die Personenfreizügigkeit und das grenzüberschreitende Arbeiten ein zentrales Element. Grenzüberschreitende Arbeit kann auch das Wirtschaftswachstum und den Zusammenhalt in den Grenzregionen fördern, die 40 % des EU-Gebiets abdecken. Dies belegen die aktuellen Zahlen zum grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt. So gibt es in der EU und den EFTA-Ländern mehr als zwei Mio. Grenzgängerinnen und Grenzgänger.
Die Studie zum grenzüberschreitenden regionalen Arbeitsmarkt wurde von der Europäischen Kommission zwischen Juni 2023 und November 2024 durchgeführt. Sie untersucht die Arbeitsmärkte in grenzüberschreitenden Regionen mit einem Schwerpunkt auf der grenzüberschreitende Arbeitsmarktdatenanalyse und der damit verbundenen Datenerhebung. Gleichzeitig sollten unter Berücksichtigung der bestehenden Unterschiede und Hindernisse die Möglichkeiten für eine stärkere Integration der grenzüberschreitenden Arbeitsmärkte aufgezeigt werden.
Die Studie zeigt die wichtigsten Push- und Pull-Faktoren für das grenzüberschreitende Pendeln auf. Starke historische und kulturelle Verbindungen zwischen den Grenzregionen werden als begünstigende Faktoren angesehen, da kulturelle, ethnische, sprachliche, historische und zwischenmenschliche grenzüberschreitende Beziehungen das tägliche Leben der lokalen Bevölkerung prägen und die Motivationen für das grenzüberschreitende Pendeln beeinflussen. Ein weiterer wichtiger Faktor, der das grenzüberschreitende Pendeln erleichtert, ist das Fehlen von geografischen Barrieren und eine gute Verkehrsinfrastruktur. Die Studie bestätigte auch, dass wirtschaftliche Ungleichgewichte, insbesondere Lohnunterschiede und Arbeitslosenquoten, einen wichtigen Einfluss auf die Muster des grenzüberschreitenden Arbeitspendelns haben. Die grenzüberschreitende Beschäftigung sei häufig mit Hindernissen verbunden, die sich aus den Unterschieden zwischen den Ländern in Bezug auf die Sozialversicherungssysteme (z. B. Krankenversicherung, Familienleistungen, Arbeitslosigkeit, Ruhestand), den Beschäftigungsrahmen und die Steuervorschriften ergeben. Diese Probleme betreffen nicht nur die Beschäftigten, sondern auch Arbeitgebenden.
Die untersuchten Fälle zeigen, dass das politische Engagement regionaler und nationaler Behörden und das Vorhandensein grenzüberschreitender Institutionen, die mit Arbeitsmarktverbänden, Universitäten und Wirtschaftsverbänden zusammenarbeiten, von wesentlicher Bedeutung sind.
Die Empfehlungen der Studie konzentrieren sich auf vier Schlüsselbereiche: (1) Unterstützung der Erstellung von grenzüberschreitenden Arbeitsmarktanalysen, (2) Sicherstellung der Kontinuität und langfristigen Nachhaltigkeit der Initiativen durch formale Vereinbarungen und Finanzierung, (3) Verbesserung der Datenverfügbarkeit und -erhebung durch Angleichung der Methoden und Nutzung innovativer Quellen und (4) Verbesserung der politischen Koordinierung zur Förderung der grenzüberschreitenden Beschäftigung.
Zur Studie «Cross-border regional labour market analysis»