Programmes de coopération, Interreg, NPR
16 décembre 2025
Jubiläumsfeier: 35 Jahre Interreg Oberrhein
Das grenzüberschreitende Förderprogramm Interreg Oberrhein hat am 25. November 2025 in Strasbourg sein 35-jähriges Bestehen gefeiert. Der Anlass bot Gelegenheit, auf einen aussergewöhnlichen Werdegang zurückzublicken: den eines Programms, das 1990 in einer Phase tiefgreifender europäischer Umbrüche entstand und drei Jahrzehnte später zu einem zentralen Instrument der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sowie zu einem Modell für andere europäische Grenzregionen wurde.
Interreg wurde zu einer Zeit ins Leben gerufen, als Europa nach dem Fall des Eisernen Vorhangs seine Zukunft neugestaltete. Seine Aufgabe bestand darin, die Kooperation über die Grenzen hinweg zu fördern. Am Oberrhein fand Interreg schnell ein ideales Versuchsterrain: Der Oberrhein zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz offenbarte sich als dynamisches, innovatives Gebiet, das sich gleichzeitig mit dem Alltag des grenzüberschreitenden Lebens konfrontiert sah. In 35 Jahren hat sich das Programm Interreg Oberrhein zu einer tragenden Säule des wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und wissenschaftlichen Lebens der Region entwickelt, hunderte Projekten finanziert und tausende Akteure zusammengebracht. Die Feier am 25. November bot nicht nur Gelegenheit, auf 35 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit zurückzublicken. Sie gab auch Raum für Erfahrungsberichte aus der Praxis, um zukünftige Herausforderungen und Kooperationsfelder identifizieren zu können, die dank Interreg und dem weiterhin starken politischen Willen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit angegangen werden können.
An den beiden Podiumsdiskussionen, welche im Mittelpunkt der Veranstaltung standen, wurde auf die Bedeutung von Interreg für die Region zurückgeschaut, aber auch auf zukünftige Herausforderungen geblickt. Als Vizepräsidentin der Regio Basiliensis vertrat Andrea Elisabeth Knellwolf die Schweizer Sicht im ersten Panel. Sie betonte, wie normal für uns das Zusammenleben und das Überqueren der Grenzen im Dreiländereck geworden ist. Interreg-Projekte wie die Tramverbindungen nach St. Louis und Weil am Rhein, die Dreiländerbrücke und die Velowege oder der Museumspass am Oberrhein hätten zu diesem Gefühl einer grossen gemeinsamen Region einen wichtigen Beitrag geleistet. Das zweite Panel wagte einen Blick in die Zukunft von Interreg am Oberrhein. 2027 endet die aktuelle Förderperiode und vieles ist für die kommende Periode (Interreg VII) auf Seiten der EU und der Schweiz noch unklar. Martin Saladin, Leiter der Direktion für Standortförderung im Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), betonte im zweiten Panel den Nutzen, den das SECO in der Zusammenarbeit mit der EU durch Interreg-Programme sieht. Diese seien ein wichtiges Werkzeug der Regionalentwicklung und stärkten die Zusammenarbeit in den Grenzregionen.
Wenn Sie mehr über die 35-jährige Geschichte des Programms Interreg Oberrhein und die geförderten Projekte erfahren möchten, finden Sie hier eine Übersicht.
Zur Programm-Website
Foto: Martin Saladin, Direktor Standortförderung SECO (rechts) im Gespräch mit Sabrina Repp, Mitglied des Europäischen Parlaments, und Samuel Bouju, Generalsekretär für regionale und europäische Angelegenheiten der Präfektur Grand Est, moderiert von Dorothee Fischer (links).
