Programmes de coopération, Interreg, NPR

26 novembre 2025

Begleitausschuss von Interreg Oberrhein beschliesst 13 neue grenzüberschreitende Vorhaben in strategisch wichtigen Bereichen

Am 25. November 2025 hat das oberste Gremium des grenzüberschreitenden Förderprogramms Interreg Oberrhein 13 neue Projekte, die mit 7,7 Millionen Euro durch die EU und mit 1.2 Mio. Franken durch Bund und Kantone kofinanziert werden, in die Förderung aufgenommen. Sie tragen dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen den Nachbarländern zu stärken und die Lebensqualität der Einwohnerinnen und Einwohner durch nachhaltige Initiativen zu verbessern. Zugleich startet das Programm mit Überlegungen für die kommende Förderperiode 2028-2034.

Die Projekte sind auf die für die grenzüberschreitende Entwicklung wichtigen Ziele ausgerichtet: ökologisch nachhaltig, besser vernetzt, sozial, intelligent und bürgernah. Während das Programm die letzten Aufrufe zur Einreichung von Projektideen für den Förderzeitraum 2021-2027 gestartet hat, verdeutlichen die 13 bewilligten Projekte die Bandbreite der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheinraum. Unter ihnen befinden sich auch sieben Innovations- und Forschungsprojekte, die sich im Rahmen des Projektaufrufs „Wissenschaftsoffensive” (WO) 2024-2025 beworben haben. Dessen Ziel ist die Förderung von exzellenten grenzüberschreitenden, auf Wissens- und Technologietransfer ausgerichteten Projekten aus der öffentlichen Spitzenforschung.

Im Projekt «Agri-PV im Weinbau» wird die Installation von Photovoltaikmodulen in Weinbergen erprobt, um die Eigenerzeugung der von den Betrieben benötigten Energie zu fördern und gleichzeitig die Reben vor den Auswirkungen von Frost, Hagel und Trockenheit zu schützen. Drei Pilotstandorte in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sissach/BL werden diese Lösung testen, um den Winzern neue Einkommensmöglichkeiten und Instrumente zur Klimaanpassung bieten zu können. Auf Schweizer Seite übernimmt das Forschungsinstitut für biologischen Landbau die Projektverantwortung. Die Gesamtkosten betragen 2.0 Mio. Euro. Das Schweizer Budget beträgt 433'090 Franken. 

Das Projekt «Machbarkeitsstudie für eine neue Brücke im 3Land für aktive und nachhaltige Mobilitätsformen» hat zum Ziel, die Machbarkeit einer neuen Rheinbrücke zwischen Frankreich und der Schweiz zu prüfen, die für eine ÖPNV-Linie sowie für Fuss- und Radwege ausgelegt ist. Dazu werden die technischen, finanziellen und regulatorischen Aspekte analysiert, die erforderlich sind, um die Entscheidungs- und Planungsphase für eine künftige grenzüberschreitende Infrastruktur vorzubereiten. Auf Schweizer Seite übernimmt das Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt die Projektverantwortung. Die Gesamtkosten betragen 900‘000 Euro. Die Schweizer Finanzierung beläuft sich auf 450‘000 Euro.

Das Projekt «TIGER 2.0: Grenzüberschreitende Citizen Action zur Überwachung und Bekämpfung invasiver Stechmücken» trägt dazu bei, dass Bürgerinnen und Bürger sowie Forschende und Gebietskörperschaften am Oberrhein gemeinsam die Verbreitung der Tigermücke, die Krankheiten wie Dengue- und Chikungunya-Fieber überträgt, vorgehen. Durch partizipative Forschung (Citizen Science), gemeinsame interaktive Kartierung, Bewertung von Bekämpfungsmethoden und koordinierte Massnahmen sollen die negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung sowie das öffentliche Gesundheitsrisiko verringert werden. Auf Schweizer Seite übernimmt das Swiss Tropical and Public Health Institute die Projektverantwortung. Die Gesamtkosten betragen 1.8 Mio. Euro. Die Schweizer Kofinanzierung beläuft sich auf 233’995 Franken.

Das Projekt «ZUNAMI» entwickelt ein System zur Erkennung und Quantifizierung von Mikroplastik im Rhein. Durch die Kombination von moderner Probenvorbereitung, Automatisierung mittels Mikrofluidik und elektrischer Erkennung von Partikeln durch Mikroporensensorik liefert das Gerät im Vergleich zu aktuellen Labormethoden schnellere Ergebnisse. So erhalten Wasserversorger und Behörden wirksame Instrumente zum Schutz der Flüsse und der öffentlichen Gesundheit. Auf Schweizer Seite übernimmt das Departement Chemie der Universität Basel die Projektverantwortung. Die Gesamtkosten betragen 1.4 Mio. Euro. Die Schweizer Ko-Finanzierung beläuft sich auf 227’794 Franken.

Das Projekt «EMPOWER#IoT» entwickelt eine neue Generation solarbetriebener, energieautarker Sensoren, die selbst im Schatten oder unter Strassenlaternen funktionieren. Damit lassen sich Installations- und Wartungskosten senken, Elektronikabfälle reduzieren und Städte nachhaltiger und intelligenter gestalten. Auf Schweizer Seite übernimmt die Hochschule für Life Sciences der FHNW die Projektverantwortung. Die Gesamtkosten betragen 1.4 Mio. Euro. Die Schweizer Ko-Finanzierung beläuft sich auf 231'400 Franken.

Das Projekt «QUANTUM-PRECISION» hat zum Ziel, Krebs und Alzheimer durch eine neue Generation hyperpolarisierter MRT zu erkennen, eine quantenbasierte Technologie, die die Signale von Krankheitsmarkern verstärkt. Die konkreten Ziele sind eine frühere Diagnose, ein präzises Therapiemonitoring und individuell angepasste Behandlungen für Patienten am Oberrhein. Das Projekt hat Gesamtkosten von 999'860 Euro und wird von der Qnami AG aus der Schweiz als assoziierter Partner begleitet.

Am Oberrhein liegen renommierte Weinberge, deren Rebstöcke durch jahrelang unsichtbar gebliebene Holzkrankheiten betroffen sind. Es drohen erhebliche Ernteverluste. Das Projekt «VitiSense» entwickelt zwei Früherkennungsgeräte: einen optischen Sensor, der Stress an den Blättern erkennt, und ein tragbares MRT-Gerät, das das Innere der Rebstöcke sichtbar macht – für gesündere, widerstandsfähigere Weinberge. Das Projekt hat Gesamtkosten von 998’141Euro und wird von der Hochschule für Life Sciences der FHNW und von der Firma duotec Operation SA als assoziierte Partner begleitet.

Des Weiteren in die Förderung aufgenommen wurden folgende Projekte: 

In «COOPOLIS» wird das Gemeinsame Zentrum für Polizei- und Zollzusammenarbeit (GZPZ) in Kehl modernisiert, um den Informationsaustausch und die Koordination zwischen den deutschen und französischen Einsatzkräften zu stärken.

«Education 3D» fördert einen breiten Einsatz des 3D-Drucks im inklusiven Unterricht, um u. A. sehbehinderten Schülern das Lernen zu erleichtern, indem Schulen entsprechend ausgestattet und Lehrkräfte für diese neuen Technologien geschult werden.

Mit «PAMINA-Rheinpark» sollen die kulturellen und touristischen Angebote rund um das gemeinsame historische und landschaftliche Erbe am nördlichen Oberrhein weiterentwickelt und erneuert werden.

«FLEX-E» hilft Industrieparks dabei, durch eine intelligentere Energienutzung Kosten und CO?-Emissionen zu senken. 

«IMARA» entwickelt eine Robotik-Plattform für den Operationssaal, bestehend aus einem autonomen mobilen Roboter zum Transport von Material und einem Roboterarm, der Pflegegesten durch Nachahmung erlernt. 

«HEDRAF» entwickelt eine innovative Drohne, die Rauchwolken über fünf Stunden hinweg mit sauberem Antrieb aus Wasserstoff, Batterien und Solarenergie verfolgt und analysiert. 

Mit den genehmigten Projekten wurden für die Förderperiode 2021-2027 bereits 77 grenzüberschreitende Projekte in die Interreg-Förderung aufgenommen, was einem Gesamtfinanzvolumen von mehr als 89 Millionen Euro und mehr als 76% des insgesamt für das Programm zur Verfügung stehenden Förderbetrags entspricht. Auf Schweizer Seite sind in 34 Projekten 11.9 Mio. (5.6 Bund und 6.3 Kantone) von insgesamt 16.4 Mio. Franken gebunden.

Im Hinblick der jüngst durch die Europäische Kommission veröffentlichten Verordnungsvorschläge für den Förderzeitraum 2028-2034 beginnen die Programmpartner ihrerseits mit ersten Vorbereitungen zur Fortführung des Programms, um die EU-Unterstützung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Oberrhein auch über den aktuellen Förderzeitraum hinaus gewährleisten zu können.

Zur Website des Programms Interreg Oberrhein

 

Retour