Bildung

Die zweisprachige Oberrheinregion zeichnet sich im Bereich Bildung durch eine einzigartige Vielfalt bei höchster Qualität aus. Die oberrheinische Bildungs- und Wissenschaftslandschaft ist mit Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen eine der leistungsstärksten Regionen Europas. 

Unsere Ziele als Verein

Wir setzen uns für einen grenzüberschreitenden Bildungsraum Oberrhein und die Förderung der Mehrsprachigkeit in der Grenzregion ein, in dem die grenzüberschreitende Aus- und Weiterbildung selbstverständlich ist. Dazu fördern wir die Vernetzung von Wirtschaft, Bildung und Forschung und unterstützen den Wissens- und Technologietransfer. Wir setzen uns für eine baldige Assoziierung der Schweiz an Horizon Europe und Erasmus+ ein, um die für den Bildungs-, Forschungs- und
Wirtschaftsstandort bestmöglichen Rahmenbedingungen zu sichern.

Unsere Aktivitäten als Verein

Unsere Aktivitäten als Koordinationsstelle

Die Interkantonale Koordinationsstelle bei der Regio Basiliensis (IKRB) nimmt im Auftrag der Nordwestschweizer Kantone Einsitz zu diesen Themen in den Arbeitsgremien der Oberrheinkooperation (Oberrheinkonferenz, Interreg, Neue Regionalpolitik (NRP), Trinationaler Eurodistrict Basel, INFOBEST PALMRAIN) und koordiniert jeweils die Interessen der Schweizer Delegation.

  • Wir unterstützen die Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt Euregio-Zertifikat und mobilisieren Schweizer Unternehmen, die sich an dem Projekt  beteiligen.
  • Mit Hilfe eines geordneten Informations- und Erfahrungsaustausches und durch die Förderung der Zweisprachigkeit sorgt die Arbeitsgruppe Erziehung und Bildung der Oberrheinkonferenz für eine Annäherung der Schulsysteme und Lehrgänge in der Berufsbildung. Wir unterstützen die Koordination auf Schweizer Seite. 
  • Wir unterstützen grenzüberschreitende Projektideen in den Bereichen Aus- und Weiterbildung und Wissens- und Technologietransfer im Hinblick auf eine Förderung durch Interreg und die Neue Regionalpolitik (NRP) des Bundes. 

Kooperation und Austausch

Eine grenzüberschreitende Erfahrung in der Ausbildung bietet viele Vorteile, wie die Verbesserung der Sprachkenntnisse und das Erlernen anderer Arbeitsmethoden und -techniken. Absolvierende grenzüberschreitender Programme sind mobil und damit für Arbeitgeber attraktiv. Letztere zeigen durch das Angebot einer grenzüberschreitenden Berufsbildung ihr Engagement und ihre Innovationsfähigkeit. 

Arbeitsgruppe Erziehung und Bildung der ORK

Grenzüberschreitend besteht seit 1993 die Arbeitsgruppe Erziehung und Bildung der Oberrheinkonferenz (ORK). Mit Hilfe eines geordneten Informations- und Erfahrungsaustausches und durch die Förderung der Zweisprachigkeit sorgt sie für eine Annäherung der Schulsysteme und Lehrgänge in der Berufsbildung. Letztere ist in Deutschland, Frankreich und der Schweiz sehr unterschiedlich ausgestaltet. Während in Deutschland und der Schweiz Berufsschule und duale Programme gut anerkannt sind, prägt ein vorwiegend schulischer Charakter die Berufsbildung in Frankreich.

Auf Initiative der Oberrheinkonferenz haben sich Akteure aus dem Elsass, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in der Rahmenvereinbarung zur grenzüberschreitenden Berufsbildung vom 12. September 2013 darauf geeinigt, grenzüberschreitende Berufsausbildung und ein binationales duales Studium zwischen Deutschland und Frankreich am Oberrhein zu ermöglichen. Weitere Informationen finden Sie hier.

2019 beschloss die ORK Massnahmen zum Ausbau der Zusammenarbeit im Bildungsbereich, zur Gewinnung von qualifiziertem Bildungspersonal und um die Mobilität von Schülerinnen und Schülern am Oberrhein zu erhöhen.

Ein Fokus liegt zudem auf der Förderung der Sprachkenntnis des Nachbarn. 2013 verabschiedete die ORK ihre Charta für Mehrsprachigkeit. Damit brachte sie den klaren Willen zum Ausdruck, das Oberrheingebiet in seiner Gesamtheit zu einer mehrsprachigen Region zu entwickeln. 

Die Arbeitsgruppe wird von den folgenden Expertenausschüssen unterstützt:

  • Expertenausschuss Lehrerkooperation  
  • Expertenausschuss Schülerbegegnungen

Eucor - The European Campus

Um ihre internationale Ausstrahlung zu erhöhen und ihre Initiativen im Bereich Forschung zu bündeln, haben sich die fünf oberrheinischen Universitäten Strasbourg, Basel, Mulhouse-Colmar, Freiburg und Karlsruhe zu einem Europäischen Verbund für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) zusammengeschlossen. Ihre Zusammenarbeit fusst auf dem 1989 geschaffenen trinationalen grenzüberschreitenden Zweckverband unter dem Namen Europäische Konföderation der Oberrheinischen Universitäten (Eucor). Zum 30-jährigen Bestehen haben sich im Jahr 2019 die Hochschulen und die Eucor-Standortstädte in einer gemeinsamen Deklaration für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen und eine intensivere grenzüberschreitende Zusammenarbeit ausgesprochen.

Eucor ist an der EU-Hochschulinitiative EPICUR beteiligt. Neben den Partneruniversitäten von Eucor sind in diesem Netzwerk auch Universitäten in Thessaloniki, Poznan, Amsterdam, Odense und Wien eingebunden. 

Allianz TriRhenaTech

In der Allianz TriRhenaTech vernetzen sich die Hochschulen Furtwangen, Karlsruhe und Offenburg auf deutscher Seite mit dem Hochschulverbund Alsace Tech auf französischer Seite sowie der Fachhochschule Nordwestschweiz auf Schweizer Seite. Das Ziel der Hochschul-Allianz ist es, Fachkräfte für den trinationalen Arbeitsmarkt fit zu machen und einen gemeinsamen Bildungs-, Forschungs-, Entwicklungs- und Technologietransfer-Ansatz im Bereich der angewandten Wissenschaft am Oberrhein zu fördern. 

Oberrheinische Lehrertage

Zwecks der Förderung des Erfahrungsaustausches werden regelmässige Tagungen für Lehrkräfte am Oberrhein durchgeführt. Sie sind ein Produkt der Arbeitsgruppe Erziehung und Bildung der Oberrheinkonferenz. Zuletzt fand die Konferenz unter dem Titel «Vernetzte Schulen - au fil du Rhin» am 17. November 2021 in Muttenz statt und widmete sich dem Thema Schulpartnerschaften. 

Nachweis von Qualifikationen und Kompetenzen

Die Europäische Union hat Voraussetzungen für die Vergleichbarkeit von Berufsabschlüssen geschaffen. Mit dem Tool «Europass-Lebenslauf» kann man seinen Lebenslauf in die im Zielland übliche Form bringen. Sprachnachweise können mit dem Zertifikat «Deutsch im Berufsleben», dem deutschen KMK-Fremdsprachenzertifikat, sowie Sprachzertifikaten wie DELF/DALF erbracht werden. 

Die wichtigsten Projekte

Euregio-Zertifikat

Das Euregio-Zertifikat bietet Auszubildenden bzw. Berufsschülerinnen und -schülern die Chance, durch ein mindestens vierwöchiges Praktikum berufliche Erfahrung im benachbarten Ausland bereits während der Ausbildung zu sammeln. Das Projekt ist in der deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheinkonferenz (ORK) verankert. Die für Berufsausbildung zuständigen Stellen am Oberrhein sind beteiligt. 

Austauschpraktika für Studierende und Lehrlinge

Es existiert ein breites Angebot der Förderung von Austauschen und Praktika. Das Deutsch-Französische Jugendwerk fördert verschiedene Arten von Praktika im Nachbarland.  CIERA unterstützt Studierende in Frankreich bei Praktika im deutschsprachigen Raum. Studierende in Frankreich und Deutschland können bei Praktika im Nachbarland jeweils auch von einer Förderung durch Erasmus+ profitieren. Visite organisiert den Austausch vor allem von Lehrlingen aus verschiedenen Sprachregionen und Kulturkreisen in der Schweiz und im Ausland. Movetia fördert auf Schweizer Seite den internationalen Austausch im Bereich der beruflichen Mobilität.

EUROSTAGE 2020

Das von April 2018 bis März 2021 von Interreg V Oberrhein geförderte Projekt EUROSTAGE 2020 unterstützte französische Jugendliche bei Berufserkundungspraktika in deutschen und Schweizer Unternehmen. So wurde die grenzüberschreitende Mobilität und Ausbildung gefördert. Auch nach dem Ende der Förderung durch Interreg Oberrhein wird das Projekt von der Région Grand Est, der Collectivité européenne d’Alsace (CeA) sowie dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DJFW) finanziert. Der Verein Regio Basiliensis beteiligte sich als assoziierter Partner vor allem in der Akquise schweizerischer Unternehmen an dem Projekt. 

Trinationale Studiengänge

Die Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen bieten bereits einige trinationale Studiengänge am Oberrhein an – vor allem im Rahmen von Eucor oder der Allianz TriRhenaTech. Die kulturellen und sprachlichen Erfahrungen bereiten die Absolventinnen und Absolventen bestens auf den internationalen und trinationalen Arbeitsmarkt vor. 

Die Regio Basiliensis engagiert sich durch ihren Vizepräsidenten, Dr. Hans Martin Tschudi, aktiv im trinationalen Studiengang International Business Management, bei den die Studierenden jeweils zwei Semester in Basel (FHNW), in Lörrach (DHBW) und Colmar (UHA) verbringen. Nach Abschluss des Studiums besitzen die Studierenden drei Hochschulabschlüsse aus drei Ländern.  

TRAIL – Master in Sustainable Business Development (trinational)

Ein neuer trinationaler Masterstudiengang, der an der Fachhochschule Nordwestschweiz, der Hochschule Offenburg und der EM Strasbourg angesiedelt sein wird, wurde im Sommer 2023 durch den Interreg-Begleitausschuss genehmigt. Die Studierenden werden ab dem Herbstsemester 2024 praxisorientiert und interdisziplinär ausgebildet und der Region Oberrhein in Zukunft als innovative Fachkräfte zur Verfügung stehen. 

TRIFOB - Plattform für Weiterbildung am Oberrhein

Die von der Regio Basiliensis betreute Plattform informiert grenzüberschreitend zu den unterschiedlichen Strukturen und Angeboten der Weiterbildung in den drei Ländern am Oberrhein.

Interreg-Projekt Rheingold

Das Projekt gestaltete und entwickelte ein sprachgesteuertes digitales Lernspiel namens AVENKRAFT für Jugendliche unter 16 Jahren mit Bezug auf die Beschäftigung und die Arbeitswelt am Oberrhein. Damit soll der jüngeren Generation eine konkrete Lösung geboten werden, damit sie sich in Zukunft durch die Beherrschung der Nachbarsprache als Schlüsselqualifikation besser in den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt der gesamten trinationalen Region integrieren können. 

Interreg-Projekt Regio Lab

Das Interreg-Projekt unter Leitung des Deutsch-französischen Jugendwerks erarbeitet Massnahmen für die Sensibilisierung, Vorbereitung, Begleitung und Wertschätzung von grenzüberschreitender Mobilität für junge Menschen in der beruflichen (Aus-)Bildung und Berufsorientierung. Weitere deutsche und französische Institutionen sind an dem Projekt beteiligt.

Leonie Wallisch
leonie.wallisch@regbas.ch