Katastrophenhilfe

Katastrophen machen vor nationalen Grenzen nicht halt. Ziel ist es, vorausschauend die Koordination und die Hilfestellung über die Grenze zu gewährleisten und grenzüberschreitend den Bevölkerungsschutz sicherzustellen. 

Unsere Ziele als Verein

Wir setzen uns dafür ein, dass die grenzüberschreitende, koordinierte Zusammenarbeit der Einsatzkräfte und der Katastrophenschutzstäbe weiterentwickelt wird. Hierbei unterstützen wir insbesondere die Kommunikation und die gemeinsame Projektorganisation bei Grossschadensereignissen.

Unsere Aktivitäten als Verein

  • Wir haben federführend an trinationalen Übungen REGIO CAT 2006 und DOPPELPASS EURO 2008 mitgewirkt. Dank dieser Übungen konnte die grenzüberschreitende, koordinierte Zusammenarbeit der Einsatzkräfte und Katastrophenschutzstäbe überprüft werden.
  • Wir beteiligten uns mit der deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheinkonferenz (ORK) und TRION-Climate e.V. am trinationalen Kongress zum Thema «Blackout» im Dezember 2016. 
  • Mit der Trinationalen Pendenzenliste der Regio Basiliensis nehmen wir Anliegen zur koordinierten Zusammenarbeit im Bereich Katastrophenhilfe auf. 

Unsere Aktivitäten als Koordinationsstelle

Die Interkantonale Koordinationsstelle bei der Regio Basiliensis (IKRB) nimmt im Auftrag der Nordwestschweizer Kantone Einsitz zu diesen Themen in den Arbeitsgremien der Oberrheinkooperation (Oberrheinkonferenz, Interreg, Neue Regionalpolitik (NRP), Trinationaler Eurodistrict Basel, INFOBEST PALMRAIN) und koordiniert jeweils die Interessen der Schweizer Delegation.

  • Die Arbeitsgruppe Katastrophenhilfe der Oberrheinkonferenz (ORK) verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit der zuständigen Entscheidungsträger der Einsatzorganisationen und Führungsorganisationen zu verbessern. Wir unterstützen die Koordination auf Schweizer Seite. 
  • Wir unterstützen grenzüberschreitende Projektideen, die das Ziel haben, Verwaltungskooperationen im Bereich Katastrophenschutz weiterzuentwickeln im Hinblick auf eine Förderung durch Interreg und die Neue Regionalpolitik (NRP) des Bundes. 

Kooperation und Austausch

Nach dem Sandoz-Ereignis 1986 in Schweizerhalle, einer Brandkatastrophe mit nachfolgender Verunreinigung des Rheins durch Löschwasser, setzte der tripartite Regionalausschuss, der Vorläufer der Oberrheinkonferenz (ORK), mehrere Arbeitsgruppen ein. Die Zusammenarbeit der Behörden hatte vor allem den gegenseitigen Informationsaustausch und die Durchführung gemeinsamer Übungen zum Inhalt.

Arbeitsgruppe Katastrophenhilfe der ORK

Im grenzüberschreitenden Bereich kann die Hilfeleistung schwieriger sein, aufgrund von unterschiedlichen Entscheidungswegen, Aktionsplänen, sprachlichen Problemen, etc. Aus diesem Grund setzt die Arbeitsgruppe Katastrophenhilfe der Oberrheinkonferenz (ORK) seit vielen Jahren bereits zahlreiche Massnahmen in den massgeblichen Bereichen um:

  • Erarbeitung von Kooperationsvereinbarungen zur Erleichterung von grenzüberschreitenden Einsätzen.
  • Gegenseitige Kenntnis der Strukturen, der Entscheidungswege und Aktionspläne.
  • Regelmässige Übung der Zusammenarbeit durch gegenseitige Teilnahme an die durch die Länder organisierten Übungen sowie Organisation von grenzüberschreitenden Übungen.
  • Suche nach Lösungen zur Verbesserung der Kommunikation und zur Reduzierung der Sprachbarriere.

Die Arbeitsgruppe wird durch die folgenden Expertenausschüsse unterstützt: 

  • Expertenausschuss gegenseitiger Wissensaustausch und Sprachverständnis
  • Expertenausschuss Gefahrenabwehr auf dem Rhein
  • Expertenausschuss Kommunikationstechnik
  • Expertenausschuss Führung und Einsatz TRINAT
  • Expertenausschuss Übungen

Trinationale Übungen REGIO-KAT93 und REGIO CAT 2006

Die erste grosse trinationale Übung REGIO-KAT93 führte zu einer organisatorischen Anbindung der Zusammenarbeit im Katastrophenfall an die Oberrheinkonferenz (ORK) und zur Gründung der Arbeitsgruppe Katastrophenhilfe im Jahr 1999. Bei der trinationalen Katastrophenhilfeübung REGIO CAT 2006 probten über 2'000 Mitwirkende am 23. September 2006 auf dem Rhein bei Basel den Ernstfall eines Zusammenstosses eines Tankladers mit einem Passagierschiff. Die Auswertung der Übungsergebnisse machte vor allem eines klar: Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich der Katastrophenhilfe am Oberrhein bedarf des ständigen Austauschs und es bestand Verbesserungspotential. 

Erdbebenübung SEISMO12

Schwere Erdbeben können am Oberrhein jederzeit vorkommen. Vor diesem Hintergrund fand unter der Leitung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz BABS vom 8. Mai 2012 bis 10. Mai 2012 die gross angelegte, internationale Erdbebenübung SEISMO12 statt. Ziel war dabei die Festigung der innernationalen und internationalen Zusammenarbeit sowie die Koordination der internationalen Hilfe.

Blackout

Die Stromversorgung am Oberrhein ist grenzüberschreitend stark vernetzt. Ein Kongress im Dezember 2016 in Basel thematisierte die Ursachen, Folgen und Auswirkungen eines Blackouts als grossflächigen grenzüberschreitenden Stromausfall. Ziel war es, die rund 150 teilnehmenden Fachleute unter anderem aus den Bereichen Politik, Energie und Sicherheit erstmals grenzüberschreitend über mögliche Ursachen eines solchen Ereignisses zu informieren und sie für die alle Lebensbereiche betreffenden Auswirkungen zu sensibilisieren.

Die wichtigsten Projekte

Zweisprachiges Wörterbuch für die Einsatzkräfte

Die Oberrheinkonferenz (ORK) hat ihre Arbeitsgruppe Katastrophenhilfe beauftragt, ein Begriffswörterbuch für die grenzüberschreitende Katastrophenhilfe zu erstellen, um die Bedingungen für die gegenseitige Hilfeleistung im Mandatsgebiet der ORK zu verbessern. Das Wörterbuch soll den Beteiligten aller Ebenen an der Hilfeleistung neben der Darstellung der wichtigsten Begriffe im Katastrophenschutz dies- und jenseits des Rheins auch Unterstützung beim Verständnis der Einsatzorganisation des jeweiligen Partners vermitteln.

Grenzüberschreitenden Katastophenhilfe - Teil 1
Grenzüberschreitenden Katastophenhilfe - Teil 2

Interreg-Projekt zur Sicherstellung der grenzüberschreitenden Kommunikation im Krisenfall 

Damit sich die Gefahrenabwehrbehörden der drei Länder am Oberrhein während krisenhafter Vorkommnisse über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden halten können, hat sich das Projekt Kommunikation im Krisenfall zum Ziel gesetzt, eine ausfallsichere Kommunikationstechnologie zu installieren und zu betreiben. Durch die geplanten Satellitenanlagen an 25 Standorten wird der Austausch zwischen den Behörden der drei Länder sichergestellt. 

team

Dr. Manuel Friesecke
manuel.friesecke@regbas.ch