News Regio-Standpunkt

20.07.2016 / Regio-Standpunkt Nr. 06

Keine Landesausstellung, sondern eine Länderausstellung

Kooperationen fördern und in funktionalen Räumen denken - eine Expo Basel-Nordwestschweiz 2030 macht nur grenzüberschreitend Sinn. 

Nach dem Nein zur Expo Bodensee-Ostschweiz Mitte Juni wurden in den Kantonsparlamenten der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft Vorstösse eingereicht, welche ein Landesausstellung bis 2030 in der Region Nordwestschweiz vorschlagen. 

Wenn man in unserer Grenzregion neue Projekte andenkt, dann sollte dies vorzugsweise in Absprache mit den Nachbarn in Deutschland und Frankreich geschehen. Wichtige Themen, wie der gemeinsame EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg, grenzüberschreitende Tramverbindungen, trinationale Studiengänge, Hafeninfrastruktur, Grundwasserschutz, Energieversorgung können nicht allein von Basel aus realisiert werden, sondern müssen in einem grösseren, einem grenzüberschreitenden Rahmen geplant und umgesetzt werden. Eine Expo Basel-Nordwestschweiz 2030 macht nur grenzüberschreitend Sinn.

Der trinationale Region Basel-Nordwestschweiz ist heute ein einzigartiger Lebens- und Wirtschaftsraum. In ihren 226 Gemeinden und Städten leben 900'000 Menschen und arbeiten etwa 350'000 Menschen. Unsere Dreiländerregion verbindet ihr geschichtliches Erbe, ihre verkehrlich günstige Lage und ihre internationale Kultur. Über die Grenzen hinweg haben sich enge Beziehungen entwickelt, sei es auf wirtschaftlicher, gesellschaftlicher oder institutioneller Ebene und Aktivitäten ihrer BewohnerInnen und Unternehmen sind immer öfter grenzüberschreitend. Die Region Basel-Nordwestschweiz ist bekanntermassen und im Vergleich mit anderen europäischen Ländern eine Gesellschaft, die mit anderen Ländern und Kulturen im Gespräch ist. Der souveräne Umgang mit verschiedenen Landessprachen, die Integration unterschiedlicher Kulturen, die traditionsreiche Zusammenarbeit über Grenzen sind sichtbarer Ausdruck dafür. Eine grenzüberschreitende "Dreiländer"-Landesausstellung würde den inneren Zusammenhalt der Region stärken. Sie wäre ein Symbol für eine pragmatische Umsetzung der europäischen Idee im regionalen Kontext. Die interkantonalen und internationalen Grenzen prägen die Nordwestschweiz: überwinden wir sie!

Dr. Manuel Friesecke, Geschäftsführer Regio Basiliensis

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